Während alle auf weitere Lockerungen des Bundes und des Landes für die Frankfurter Wirtschaft hoffen, tagte der Frankfurter Krisenstab „Wirtschaft & Corona “ heute bereits zum achten Mal.

Alle Mitglieder des Krisenstabes sind über die Auswirkungen der Pandemie für den Wirtschaftsstandort Frankfurt am Main besorgt. Frau Stephanie Krömer von der Agentur für Arbeit berichtet über die Entwicklung zum ersten Quartal 2020. Die Agentur für Arbeit hat heute die Statistik in Form einer Pressemitteilung veröffentlicht und auch dem Krisenstab zur Verfügung gestellt. Die Entwicklung zeigt wie vermutet eine hohe Dynamik. Es ist anzunehmen, dass jetzt zum Quartalsende befristete Arbeitsverhältnisse offensichtlich nicht verlängert wurden. 25.946 Menschen sind aktuell arbeitslos. Die Zahl liegt im Vergleich zum Vormonat März um 20,4 % höher. 7812 Anzeigen über Kurzarbeit liegen vor. Ob all diese Anzeigen zu einem Antrag auf Kurzarbeit führen, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Diesen steigenden Trend bestätigt auch Frau Claudia Czernohorsky-Grüneberg vom Jobcenter im Hinblick auf die Antragssituation für Grundsicherung. 2638 Menschen mehr als im Vorjahr beziehen Grundsicherung nach SGB II.

Die Entwicklung dieser Zahlen zeigt auf, wie wichtig es ist, dass Unternehmen und Betriebe in Frankfurt am Main wieder langsam Fuß fassen können. Die Öffnung des Einzelhandels hat gezeigt, dass die Unternehmen mit den Vorgaben zu Hygienestandards und der Einhaltung von Abstandsregeln verantwortungsbewusst umgehen. Insofern spricht sich der Frankfurter Krisenstab ausdrücklich dafür aus, in einem nächsten Schritt die Gastronomie zu unterstützen, indem die Außengastronomie ermöglicht wird. IHK Präsident Ulrich Caspar führt aus, dass es möglich sein muss, dass eine Familie, die zu Hause zusammen am Tisch sitzt, auch in dem Außenbereich eines Restaurants zusammen essen kann. Die Abstände zum Nachbartisch sind gut einzuhalten. Gerade im Vergleich zu Friseurhandwerk, das einen viel näheren Kontakt zum Kunden hat, sollte es möglich sein, Außengastronomie wieder zuzulassen. Sein gemeinsamer Appell mit der DEHOGA an die Stadt, zusätzliche Flächen für die Außengastronomie zur Verfügung zu stellen, wird von Wirtschaftsdezernent Markus Frank aufgegriffen und weiter transportiert. Er wird gemeinsam mit seinem im Magistrat zuständigen Kollegen prüfen, ob hierfür zusätzliche Flächen zur Verfügung gestellt werden können. Selbstverständlich gilt es auch hier, nicht nur den Schutz der Gesundheit der Gäste im Blick zu haben, sondern auch den Schutz der Gesundheit der Beschäftigten. Dieses Anliegen ist nicht nur Philipp Jacks vom DGB wichtig. DEHOGA, IHK und Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH werden nun die wesentlichen Punkte, die beachtet werden müssen, um die Außengastronomie wieder an den Start zu bringen, zusammenfassen. Der Frankfurter Krisenstab wird sich dafür einsetzen, dass das erarbeitete Konzept -unter der Voraussetzung, dass die Infektionszahlen das zulassen-, umgesetzt wird.

Auch für die Hotellerie braucht es dringend klare Vorgaben, in welchem Rahmen Tagungen und kleinere Kongresse kurzfristig möglich sein können. Thomas Feda, Geschäftsführer der TCF Frankfurt GmbH weist darauf hin, dass die Reisewarnung der Bundesregierung bis 14. Juni für private Reisen verlängert wurde. Er sieht aber auch, durch die angekündigte Öffnung von Museen und Zoo sich wieder mehr Besucher auch in Frankfurt am Main aufhalten. Seit letzter Woche ist auch die Tourismusinformation der TCF offen. Es kommen täglich schon 20-40 Besucher zur Tourist Info, wobei hier insbesondere die Nachfrage nach Öffnungen auch von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern eingehen. Auch Sicherheitsdezernent Markus Frank berichtet darüber, dass im Ordnungsamt zahlreiche Nachfragen eingehen, wie mit den entsprechenden Regelungen des Landes umgegangen werden kann. Gerade auch vor dem Hinblick, dass es regelmäßige Anpassungen gibt, besteht insgesamt ein hoher Informationsbedarf für die Bevölkerung.

Auch der Einzelhandel setzt darauf, dass wieder mehr Leben in die Stadt kommt. Wenngleich die Läden auf sind, ist noch ein zurückhaltendes Einkaufsverhalten in der Bevölkerung festzustellen. Auch durch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Home-Office befinden, fehlten in der Innenstadt, wie Silvio Seizinger vom Handelsverband Hessen minus Süd e.V. feststellt

Teilnehmer des Krisenstabs sind:

IHK Frankfurt, vertreten durch den Präsidenten Ulrich Caspar und Hauptgeschäftsführer Matthias Grässle

Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main, vertreten durch Präsident Bernd Ehinger und Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Riess

Handelsverband Hessen-Süd. E.V., vertreten durch Dr. Joachim Stoll und Silvio Zeizinger,

DEHOGA Hessen e.V., vertreten durch Herrn Eduard Singer und Frau Kerstin Junghans

Agentur für Arbeit, vertreten durch Geschäftsführerin Stephanie Krömer

Jobcenter Frankfurt, vertreten durch die Geschäftsführerin Claudia Czernohorsky-Grünberg

Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände, vertreten durch Geschäftsführer Dr. Friedrich Avenarius

DGB Frankfurt Rhein-Main vertreten durch Regionsgeschäftsführer Philipp Jacks und Peter-Martin Cox

Frankfurt Rhein-Main GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Eric Menges

Hessen Trade & Invest GmbH, vertreten durch Herrn Dr. Rainer Waldschmidt

Stadt Frankfurt am Main, vertreten durch Oberbürgermeister Peter Feldmann, Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker, Sozialdezernentin Prof. Daniela Birkenfeld, Liegenschaftsdezernenten Jan Schneider, Wirtschaftsdezernenten Markus Frank

Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, vertreten durch Geschäftsführer Oliver Schwebel

Tourismus + Congress GmbH Frankfurt am Main, vertreten durch Thomas Feda


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