26 Feb 2010
Februar 26, 2010

Das Baugeschehen in Frankfurt im Jahr 2009

Rede von Stadtrat Schwarz bei der PK zum Jahresrückblick der Bauaufsicht am 24.02.2010, 11 Uhr, Raum A 404
(es gilt das gesprochene Wort)
Anrede,
ich freue mich, Sie wieder bei unserem fast schon traditionellen Jahresrückblick der Bauaufsicht begrüßen zu dürfen.
In diesen Wochen wird im Zusammenhang mit kommunalen Bauvorhaben viel Kritik an der Bauverwaltung geübt. Umso mehr freut es mich, Ihnen heute zu belegen, dass diese Kritik häufig ungerechtfertigt ist – und dass es auch andere Beispiele gibt.

Wie Sie vielleicht wissen, ist die Bauaufsicht Frankfurt das einzige Hoheitsamt der Stadt Frankfurt am Main und die einzige Bauaufsicht der Bundesrepublik, die nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich ausschließlich aus Gebühren finanziert wird. Das ist auch 2009 wieder gelungen – obwohl wir im letzten Jahr zum vierten Mal in Folge die Gebühren gesenkt haben, obwohl die Kosten des Umzugs in das neue Dienstgebäude zu verkraften waren und obwohl wir nach der Rechtslage Bauvorhaben des Land Hessen quersubventionieren müssen.
Ursächlich hierfür ist neben der wirtschaftlichen Steuerung des Amtes sicher auch, dass das Bauen in Frankfurt keine Krise kennt. Die genauen Zahlen werden wir Ihnen gleich im Anschluss präsentieren, als Kernaussagen möchte ich Ihnen aber schon übermitteln:
Sowohl die beantragten wie die genehmigten Bausummen liegen im langjährigen Trend.
Die Genehmigungszeiten waren 2009 historisch niedrig. dabei musste die Bauaufsicht 2009 im Zeitmanagement einige Sonderbelastungen verkraften: Allein durch den Umzug wurden Arbeitskapazitäten im Umfang von zehn Tagen blockiert.

Wirtschaftlichkeit und Zeitgerechtigkeit bei hohem Umsatz sind die drei zentralen Botschaften, die ich Ihnen jetzt näher erläutern möchte.

#fa#Ich glaube, die wichtigste Nachricht ist, dass auch im Jahr 2009 die Frankfurter Baukonjunktur stabil blieb. Die genehmigte Bausumme lag mit 1,56 Milliarden Euro über dem langjährigen Durchschnitt von 1,36 Mrd. Euro. Die beantragte Bausumme zeigte mit 1,34 Milliarden Euro einen Wert, der im großen Ganzen dem Mittel der letzten zehn Jahre von 1,37 Mrd. Euro entspricht.#fe#
Anders als viele meinen, dominieren die klassischen Bürobauten nicht das Baugeschehen. Reine Bürogebäude machten im Jahr 2009 nur einen Anteil von rund 28 Prozent der Gesamtinvestitionen aus; auch in den Vorjahren wurde nie mehr als ein Drittel erreicht.

Auffällig ist der Anteil öffentlicher Bauinvestitionen im Bildungssektor. Gegenüber 2008 wurde hier ein Zuwachs um schier unglaubliche 325 Prozent verzeichnet. Hier zeigt sich deutlich, wie der Magistrat der Stadt Frankfurt in Bildung und damit in unsere Zukunft investiert.

Die Bauberatung nahm nach dem Spitzenwert 2008 weiter zu und stieg um 40 Prozent.
Dennoch konnten wir die Bearbeitungszeiten im Baugenehmigungsverfahren auf das beste Niveau aller Zeiten drücken: Die durchschnittliche Genehmigungsdauer sank von 66 auf nur noch 62 Kalendertage.
Wohnungsbauprojekte wurden weiterhin in nur 49 Tagen genehmigt, Werbeanlagen in 53 Tagen.
Unter Berücksichtigung der besonders hohen Zahl an Sonderbauten steht die Bauaufsicht Frankfurt damit an der Spitze der deutschen Bauaufsichten.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden in Frankfurt 2.739 neue Wohnungen genehmigt, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gegensatz zum Bundestrend zeigt Frankfurt positive Werte. Rückläufig sind sowohl Baukontrollen als auch Widerspruchsverfahren. Letzteres werten wir als Beleg für eine gesteigerte Zufriedenheit mit den Entscheidungen der Bauaufsicht Frankfurt.
Nun wird Ihnen Herr Dr. Kummer noch einen detaillierten Einblick in das Zahlenwerk und die daraus ableitbaren Entwicklungstrends geben.


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