Mit dem Frankfurter Innovationszentrum wird sich die Mainstadt als Standort für Biotechnologie in der Spitzengruppe Deutschlands etablieren. Der erste Spatenstich für das neue Institut soll Ende November erfolgen. Bei einer geplanten Bauzeit von knapp über einem Jahr könnten die ersten Unternehmen noch im Jahr 2003 einziehen. Frankfurt am Main (pia) Der Niederurseler Hang, an dem das FIZ gebaut wird, entwickelt sich immer mehr zu einer „Biotechnologie City“. In unmittelbarer Nähe zum ebenfalls neuen Max-Planck-Institut für Biophysik sowie zum Campus Riedberg der Johann Wolfgang Goethe-Universität entsteht hier im Norden Frankfurts ein Innovationszentrum, in dem sich junge Wissenschaftler der Universität als Unternehmer selbständig machen und ihre Forschungsergebnisse vermarkten können. Im FIZ werden sich moderne Start-up-Unternehmen der Biotechnologie ansiedeln und mit ihnen die Arbeitsplätze der Zukunft.
Vorausgegangen war eine Studie der Fraunhofer Managementgesellschaft, die im Rhein-Main-Gebiet einen dringenden Bedarf für eine Transferstelle zwischen Uni und Wirtschaft sah. Mit Frankfurt assoziiert man in erster Linie die „Finanzmetropole“, dabei hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren längst auch zu einem Zentrum von Wissenschaft und Forschung, vor allem in der Biotechnologie, entwickelt. Frankfurt und seine Region sind traditionell einer der bedeutendsten Pharmastandorte in Deutschland, weshalb die Gegend in der Branche auch den Namen „Apotheke Europas“ erhielt./p>

Während die klassische chemische Industrie an wirtschaftlicher Bedeutung verlor, wuchsen nukleare Biotechnologie und insbesondere Strukturforschung auf Weltspitzenniveau – und das weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit. Trotz dieser guten Ausgangsposition hätten es andere Regionen in den vergangenen Jahren besser verstanden, ein biotechnologisches Profil zu entwickeln, hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main bemängelt. Mit dem Bau des Innovationszentrums Biotechnologie – einem gemeinsamen Projekt des Landes Hessen, der Stadt Frankfurt und der IHK Frankfurt – werde sich das nun radikal ändern und Frankfurt in die erste Liga aufsteigen. Denn immerhin haben sich in Frankfurt und Umgebung bereits rund 70 biotechnologisch orientierte Unternehmen niedergelassen.

Im Sommer wurde deshalb die Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie Gesellschaft mbH gegründet; sie übernimmt als Betreibergesellschaft des FIZ das Management des Zentrums. Zum Geschäftsführer wurde Dr. Christian Garbe bestellt. Er bringt sowohl Erfahrungen aus dem Bankensektor als auch aus der Life-Science-Industrie mit. „Das FIZ bietet sehr gute Chancen, wenn der Spagat zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gelingt“, ist sich der Geschäftsführer sicher. Naturwissenschaftliche Forschung, so Garbe, müsse sich auch am kommerziellen Erfolg messen lassen; hier solle das FIZ ansetzen.

Für den Bau des FIZ war zuvor ein Wettbewerb ausgeschrieben worden. Eine Kooperation aus dem Architekturbüro Prof. Henn in München, Süd Leasing Immobilien GmbH und Infraserv, die als führender Dienstleister für die Chemie- und Pharmaindustrie den Industriepark in Frankfurt-Höchst betreibt, war als erster Preisträger aus diesem Wettbewerb hervorgegangen.

Im FIZ am Biotechnologie-Campus werden Existenzgründer im Hightech-Sektor, junge Biotechnologieunternehmen sowie zukunftsweisende Kooperationsprojekte mit Unternehmen der Wirtschaft ein Zuhause finden. Geschäftsführer Garbe will auch die Nähe zu den Wirtschaftswissenschaften und Juristen der Universität nutzen. Denn das dort vorhandene Know-how in Sachen Unternehmensgründung könne gerade von jungen Unternehmern genutzt werden, etwa in Steuer- und Patentfragen.

Prof. Axel Kleemann, Vorsitzender des Vereins Bio-Tec Frankfurt/Rhein-Main, geht davon aus, dass die Büros, Labors und Nutzflächen des FIZ sehr schnell belegt sein werden. Viele junge Unternehmen, so Kleemann, hätten derzeit Probleme, geeignete Räume zu finden. Zunächst werden vier Laborgebäude mit insgesamt 5000 Quadratmetern Mietfläche sowie ein zentraler Eingangspavillon entstehen. Die Raumgrößen sind völlig flexibel zu gestalten. Auf Grund der zu erwartenden starken Nachfrage rechnen die Betreiber schon bald mit einem zweiten Bauabschnitt. Für das FIZ kein Problem: Das Grundstück ist groß genug.
Information:

Dr. Christian Garbe
Geschäftsführer
Frankfurter Innovationszentrum für Biotechnologie
Altenhöferallee 3
D – 60438 Frankfurt am Main
christian.garbe@fiz-biotech.de
www.fiz-biotech.de
Tel.: +49 (0) 69/800 86514
Fax: +49 (0) 69/800 86519

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