27 Jan 2012
Januar 27, 2012

EU fördert HOLM mit 600.000 Euro

(pia, 27.01.2012) – Der Transport von Waren und Gütern in Europa soll die Umwelt künftig weniger schädigen, die Bedürfnisse der Unternehmen und Verbraucher besser befriedigen und mit geringerem Energieverbrauch organisiert werden. Um den Grad der Nachhaltigkeit zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit von Logistik-Clustern zu stärken, kooperiert das House of Logistics & Mobility (HOLM) in Frankfurt mit Institutionen in den Niederlanden, Spanien, Schweden und der Türkei, um einen gemeinsamen Aktionsplan für Logistik-Cluster in der Europäischen Union zu entwickeln.

Das Projekt unter dem Titel „SoCool@EU“ (Sustainable Organisation between Clusters of optimized Logistics & Europe) ist Teil der „Regions of Knowledge“-Initiative der EU, mit der das Forschungspotenzial der Regionen gestärkt werden soll. Die EU fördert das HOLM (gemeinsam mit der Goethe Universität) und seine Partnerinstitutionen Dutch Institute for Advanced Logistics (DINALOG, Breda/Niederlande), Asociacion Logistica Innovadora de Aragón (gemeinsam mit dem MIT-Programm in Saragossa/Spanien), Universität Lund-Öresund (Lund/Schweden) und die Mersin Chamber of Commerce and Industry (Mersin/Türkei) in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 2,5 Millionen Euro. Das Geld fließt den Projektpartnern aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm der EU zu, das insgesamt mit 50 Milliarden Euro dotiert ist und das wichtigste Instrument der EU-27 darstellt, um Forschung, Wissenschaft und innovative Technologie zu fördern. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Wachstum und Nachhaltigkeit in der EU besser verbinden zu können, wie es die Union in der gemeinsamen Strategie „Europa 2020“ (smarte Wachstumsstrategie) festgelegt hat.

„Hessen ist ein herausragender Logistik-Standort, nicht nur wegen der Anzahl und der Größe der hier ansässigen Unternehmen, sondern auch wegen seiner Kompetenz, Lösungen für die Logistik von morgen zu entwickeln“, sagt Steffen Saebisch, Staatssekretär im hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium und Aufsichtsratsvorsitzender der HOLM GmbH. „Das von der Landesregierung initiierte HOLM wird diese Innovationskraft weiter stärken und die Rolle Hessens als führende Logistikregion festigen. Ich freue mich deshalb außerordentlich über die Aufnahme des HOLM in das EU-Forschungsrahmenprogramm ,Regions of Knowledge‘. Sie ist ein weiterer Beleg für die Standortqualität Hessens“, sagt der HOLM-Aufsichtsratsvorsitzende.

Frankfurts Wirtschaftsdezernent und HOLM-Aufsichtsratsmitglied Markus Frank freut sich, dass das HOLM mit dem Kooperationsprojekt SoCool@EU nun auch in Brüssel angekommen ist. „Es ist eine Auszeichnung für unser HOLM. Es zeigt, dass wir ordentlich Fahrt aufgenommen haben und vom HOLM noch viel zu hören sein wird. Es ist die Aufgabe des HOLM, die klügsten Köpfe zu holen und im Frankfurter Stadtteil Gateway Gardens zusammenzuführen.“ Nach Einschätzung Franks gehört es zu den großen Zukunftsaufgaben, „dass, wenn wir über Logistik und Mobilität nachdenken, nicht immer anfangen zu stöhnen, weil wir an laute Lastwagen denken. Logistik, Mobilität und das Projekt SoCool@EU haben viel mit Wissenschaft zu tun und damit, wie man moderne Technologien und Prozesse nutzt, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu erhöhen.“

Die Goethe-Universität, vertreten durch das Schumpeter Center for Clusters, Entrepreneurship and Innovation, erbringt in Kooperation mit dem HOLM die Forschungsleistung im Projekt SoCool@EU. Das Schumpeter Center, das mit Clusterexperten der Philipps-Universität in Marburg und der TU Darmstadt zusammenarbeitet, nimmt als Forschungspartner eine zentrale Rolle im Projekt ein: Der bei den Vorarbeiten zum HOLM in Frankfurt RheinMain erprobte methodische Ansatz zur Erfassung und Bewertung von Logistik-Clustern wird auf die EU-Ebene übertragen. Auf Grundlage der Daten sollen vom Konsortium Handlungsempfehlungen für einen gemeinsamen Aktionsplan (Joint Action Plan) entwickelt werden, auf dessen Basis gemeinsame überregionale Projekte angestoßen werden können, um die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Cluster zu erhöhen.

„FrankfurtRheinMain ist eng mit anderen europäischen Verkehrsknoten verknüpft. Die Förderung des Projektes SoCool@EU, bei dem die Region durch das House of Logistics & Mobility vertreten wird, ist ein wichtiger Beitrag, um den Logistikhub FrankfurtRheinMain weiter zu entwickeln“, sagt Khaled Snouber, Leiter des Enterprise Europe Network Hessen (EEN) innerhalb der HA Hessenagentur. Das EEN hat das HOLM beim Förderantrag und beim Aufbau der Kooperation unterstützt und beraten. „Die aktive Rolle, die das HOLM dabei übernimmt, macht den Logistik- und Verkehrsknoten FrankfurtRheinMain in Europa noch sichtbarer und vermittelt die Bedeutung des Themas Logistik für die wirtschaftliche Entwicklung Hessens und der Region FrankfurtRheinMain.“

Die Transport- und Logistikbranche erwirtschaftet sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes der EU-27. Rund fünf Prozent aller Beschäftigten in der EU sind in diesem Sektor tätig. In Deutschland zählt der Transport- und Logistiksektor mit einem Umsatz von mehr als 220 Milliarden Euro (2011) zu den umsatzstärksten und wichtigsten Branchen. Allein in der Metropolregion FrankfurtRheinMain arbeiten mehr als 140.000 Menschen in Speditionen, im Schienen- und Straßengüterverkehr und in der Luftfahrt. Damit stehen rund ein Zehntel der Beschäftigten, die in Deutschland in dieser Branche tätig sind, in der Metropolregion Frankfurt-RheinMain in Lohn und Brot.


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