(pia, 25.03.2009) – Der typische Gewerbegründer in Frankfurt ist männlich, 25 Jahre alt und besitzt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Er gründet am häufigsten in den Stadtteilen entlang des Mains oder in seiner Nähe. In aller Regel lebt er auch in der Frankfurt. So lassen sich die Ergebnisse einer Analyse auf den Punkt bringen, die das Bürgeramt, Statistik und Wahlen mit den Daten des beim Kassen- und Steueramt der Stadt Frankfurt geführten Gewerberegisters erstellt hat.

Im Jahr 2007 wurden in Frankfurt rund 11.000 Gewerbe neu gegründet, mehr als doppelt so viele von Männern (7.260) wie von Frauen (3.495). Die meisten Gründerinnen und Gründer sind relativ jung, am häufigsten 25 Jahre alt. Mit steigendem Alter sinkt die Zahl der Gründungen. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass parallel auch die Risikobereitschaft abnimmt und die mit einer Gründung verbundenen Risiken anders bewertet werden. Etwas mehr als jeder zweite Betrieb wird von einer Person mit ausländischer Staatsangehörigkeit gegründet. Nicht zuletzt wegen der EU-Ostweiterung und des Wegfalls des Eintrags in die Handwerksrolle für bestimmte Tätigkeiten kommen die meisten ausländischen Gründerinnen und Gründer aus Polen, Bulgarien und Rumä¬nien.

Der amtierende Wirtschaftsdezernent Edwin Schwarz sieht in der Statistik eine Bestätigung erfolgreicher kommunaler Wirtschaftspolitik: „Existenzgründungen sind von großer Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft einer Stadt. Dass Frankfurt und die Region im Bundesvergleich ganz vorn liegen, beruht sicherlich auch auf der umfangreichen Förderung und Beratung, die Gründer in der Mainmetropole erfahren“, bilanziert Schwarz. Mit dem Kompass Zentrum für Existenzgründungen, den Qualifizierungsmaßnahmen für Gründer und dem Frankfurter Gründerpreis bietet die Wirtschaftsförderung Frankfurt eine spezifische Infrastruktur zur Unterstützung von Gründern. Dieses Angebot wird ergänzt durch die Dienstleistungen von rund einem Dutzend Institutionen und Einrichtungen, die das Gründungsnetzwerk in Frankfurt bilden und gerade aktuell zu dem bereits bestehenden Ratgeber für Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund zusammen mit der Wirtschaftsförderung Frankfurt eine neue informative Broschüre für Gründer herausgegeben haben.

Stadtrat Edwin Schwarz freut sich über das nun aktuell vorliegende fundierte Datenmaterial und stellt fest: „Das für statistische Auswertungen erschlossene Gewerberegister liefert wichtige Informationen über die Gründungsaktivitäten in Frankfurt am Main, die Gründerinnen und Gründer und auch ihre räumliche Verteilung im Stadtgebiet.“

Obwohl heutzutage die Bedeutung von Flüssen für den Handel und daraus folgend die wirtschaftliche Prosperität einer Stadt geringer ist als früher, sind es interessanterweise gerade die Stadtteile entlang des Mains oder in seiner Nähe, die zu den gründungsintensivsten Frankfurter Stadtteilen gehören. Die Analyse zeigt auch eine große Verbundenheit der Gründerinnen und Gründer mit Frankfurt, von denen mehr als 80 Prozent nicht nur hier arbeiten, sondern auch leben. Viele von ihnen haben sehr wohnortnah, im selben Stadtteil gegründet. Besonders hoch ist ihr Anteil in den unterdurchschnittlich gründungsintensiven Stadtteilen, zum Beispiel in Harheim (96,4 Prozent), Berkersheim (96,2 Prozent) und Nieder-Erlenbach (92,9 Prozent). Umgekehrt wird seltener in den zentral gelegenen, gründungsintensiven Stadtteilen wie im Gutleutviertel (37,8 Prozent), in der Innenstadt (39,1 Prozent) und im Westend-Süd (41,6 Prozent) gleichzeitig gegründet und gewohnt.

Die Kurzanalysen können als Frankfurter Statistik Aktuell: Gewerberegister Frankfurt am Main 2007 – Wer gründet? (Nr. 06/2009) und Gewerberegister in Frankfurt am Main 2007 – Wo wird gegründet? (Nr. 07/2009) im Internet unter http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3876&_ffmpar[_id_eltern]=2912 abgerufen werden.

Weiteres Informationsmaterial für Gründerinnen und Gründer kann per E-Mail an: startup@frankfurt-business.net angefordert werden.


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