Wirtschaftsdezernent Frank und Planungsdezernent Josef sehen Handlungsbedarf aber auch Lösungsansätze

Die Podiumsdiskussion im Rahmen des traditionellen FAZ-Immobilienforums stellte die kritische Frage nach der Vereinbarung von Gewerbe und Wohnen: „Es wird eng. Verdrängungskampf zwischen Gewerbe, Wohnen und Bildung.“ Dabei diskutierten Wirtschaftsdezernent Markus Frank, Torsten Becker (Geschäftsführer – Stadtplaner tobeSTADT), Stadtrat Mike Josef (Dezernent für Planen und Wohnen), Stadtrat Markus Frank, die Baurechtsexpertin Dr. Nina Cohen (FPS Rechtsanwälte), der Frankfurter Projektentwickler Andrzej Lyson (Geschäftsführer Planungsbüro Dipl.-Ing. Andrzej Lyson) über die Interessenskonflikte zwischen den unterschiedlichen Nutzungsformen im Stadtgebiet und mögliche Lösungsansätze.

Wirtschaftsdezernent Markus Frank sagte, dass nach „Untersuchungen der Wirtschaftsförderung seit 2015 mindestens 28 ha (etwa 40 Fußballfelder) ehemals zielkonform genutzte Gewerbe- (GE) bzw. Industrieflächen (GI) nicht mehr für gewerbliche Zwecke zur Verfügung stehen. Stattdessen sind die Flächen für die Entwicklung von Wohnraum, häufig gemischt genutzte urbane Wohnquartiere, vorgesehen. Die Weiterentwicklung von Frankfurt am Main als Wohn- und Wirtschaftsstandort setzt aber eine tragfähige Finanzierungsbasis voraus. Hierfür sind innovative Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen und Branchen mit jeweils spezifischen Standortanforderungen unerlässlich. Deshalb ist es grundsätzlich wichtig, auch schwache Gewerbestandorte bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.“

Unterstützung erhielt der Wirtschaftsdezernent dabei von seinem Magistratskollegen, dem Frankfurter Planungsdezernenten Mike Josef. Josef verwies dabei auf das in kommenden Wochen vorzustellende Gewerbeflächen-Entwicklungsprogramm (GEP): „Das GEP biete eine solide Grundlage, Investoren und Projektentwicklern verbindliche Planungssicherheit zu geben und höchst spekulativen Grundstücksgeschäften zum Nachteil der Frankfurter Gewerbebetriebe Einhalt zu gewähren. Gewerbe und Industrie sollen eine Heimat in Frankfurt haben. Gewerbe und Wohnen müssen dabei immer mehr zusammenrücken, z.B. Handwerksbetriebe. Der Zuwachs von ca. 15-20.000 neuen Arbeitsplätze pro Jahr stehen auch für die Attraktivität unsrer Stadt.

Frankfurt am Main ist eine Stadt des Handwerks, Handels und Gewerbe. Bezahlbare Gewerbeflächen müssen erhalten werden“.

Die Frage nach Rechenzentren beantwortete Stadtrat Frank damit, dass Rechenzentren in der Stadt willkommen sind: „Wir sind eine digitale Stadt. Wir haben die meisten Rechenzentren. Das soll auch so bleiben.“, so Stadtrat Frank. Frank und Josef sind sich darüber hinaus einig, dass sie die Rechenzentren clustern wollen.

Bereits zu früher Stunde fand das erste Panel zum Thema „Coworking: Nur Hype oder Büro der Zukunft?“ statt, welches der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, Oliver Schwebel, moderiete. Die Panel-Teilnehmer waren sich einig, dass hinter Coworking vor allem der Kollaborations- bzw. Innovationsgedanke stehe. Wichtig sei neben der guten Lage, aber auch die Flexibilität und somit Schaffung von Attraktivität für Mitarbeiter/innen. Die neuen Flächenkonzepte leben vom Community-Gedanken. Auch Gewerbegebiete können durch Coworking anders gelebt und genutzt werden. Es gehe um ein urbanes Lebensgefühl. Auch Kreativität spreche für Co-Working und biete ein großes Netzwerk für alle Beteiligten. Die Podiumsteilnehmer sprachen sich einhellig für das Coworking aus. Heutzutage sei es notwendig, dass jeder Projektentwickler, der eine große Immobilie baut, auch über Coworking nachdenke.  

Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, zog eine positive Resümee am Ende des Panels „Permanenter Strukturwandel – Neue Herausforderungen und Chancen für Unternehmensimmobilien in der Region Rhein/Main“: „Die Digitalisierung und der Wandel in der Arbeitswelt wird die klassische Büroimmobilienbranche nachhaltig verändern. Coworking wird dabei eine entscheidende Rolle spielen und deshalb ist es wichtig, sich mit Coworking auseinanderzusetzen.

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Wir sind ein unabhängiger Lotse und bieten maßgeschneiderte Informationen über die Frankfurter Wirtschaftsstruktur und ihre Schlüsselbranchen. Mit Hilfe der von uns initiierten Branchentreffs und Netzwerke verschaffen wir Ihnen Kontakt zu anderen Unternehmen, Verbänden, Communities und Beratern.

Als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt sind wir Mittler zwischen Wirtschaft und Politik und tragen Ihre Bedürfnisse in die politischen Gremien. Unser Ziel Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen, verfolgen wir durch aktive Firmenberatung und clusterbezogene Ansiedlungsstrategien. Zudem geben wir Empfehlungen zu wirtschafts-und standortpolitischen Maßnahmen und erarbeiten Vorschläge zur Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft Frankfurts.

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