Peter Feldmann und eine Delegation aus Vertretern des DGB, des Ortsbeirates Höchst sowie des Wirtschaftsausschusses der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung haben den Produktions- und Forschungsstandort des Spezialchemieherstellers Clariant in Höchst besucht. Clariant-Standortleiter Rudolf Röper begrüßte Feldmann und seine Delegation im 2013 neu eröffneten Clariant Innovation Center und gab ihnen einen Überblick über den zu den international führenden Unternehmen der Spezialchemie gehörenden Konzern.

Schwerpunkte waren Nachhaltigkeit in den Innovationsprozessen, Anwendungen von Spezialchemikalien im Alltag – zum Beispiel für Pflege- und Reinigungsprodukte – und das Arbeitsleben bei Clariant. Auch die Besichtigung eines Pigmentbetriebs war Teil des Besuchs. Hier traf Feldmann Produktionsmitarbeiter und machte sich einen persönlichen Eindruck von der Arbeit in einem Industrieunternehmen. Kontakt zur Belegschaft und zu den Arbeitnehmervertretern ist Feldmann bei einem Unternehmensbesuch ein besonderes Anliegen. „Genauso wichtig wie das Gespräch mit der Unternehmensführung ist der Dialog mit den Beschäftigten. Der Erfolg eines Betriebes steht und fällt mit der Leistung seiner Belegschaft. Da die Stadt ebenso von Clariant profitiert, wie das Spezialchemieunternehmen vom hiesigen Standort, sollten wir uns auch anhören, welche Meinungen die Beschäftigten haben. Sie arbeiten und leben hier oder in der Region. Ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit den Arbeits- oder Lebensbedingungen ist mir wichtig.“

Standorte eines internationalen Industrieunternehmens stehen auch in einem globalen internen Wettbewerb. Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur mit internationalen Anbindungen oder auch leistungsfähige digitale Netze sind genauso entscheidend wie eine langfristige Planungssicherheit für Produktionsanlagen, wettbewerbsfähige Energiekosten und Entwicklungsraum für den Ausbau von Kapazitäten. Hinzu kommen neue Herausforderungen aufgrund der demographischen Entwicklung, aber auch forschungsrelevante Bedürfnisse wie die Förderung von Wissensaustausch und Universitätskooperationen, die zur Stabilisierung der Wertschöpfungskette am Standort Rhein-Main beitragen. Aus diesem Grund unterstützt die Stadt Frankfurt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung den Dialog um Strukturen, Bedarfe und Potenziale in Frankfurt. Auf die Rückmeldungen der ortsansässigen Unternehmen sei man nach Ansicht Feldmanns besonders angewiesen, denn sie beschäftigten die dringend benötigten Fachkräfte, um den Wirtschaftsstandort auf Wachstumskurs zu halten. „Mit dem kürzlich beschlossenen Masterplan Industrie erhält Frankfurt ein wichtiges Maßnahmenpaket für die kommenden Jahre. Bei dessen Umsetzung sind wir auf die Akzeptanz und Unterstützung der Unternehmen angewiesen.“

Feldmann freute sich über die vielfältigen Einblicke in den Industrie- und Forschungsalltag bei Clariant. Das im schweizerischen Muttenz bei Basel ansässige Spezialchemieunternehmen beschäftigt in Deutschland rund 5.000 Mitarbeiter, allein im Rhein-Main-Gebiet knapp 2.000. Die Produktpalette ist vielfältig. Beispiele aus Höchst sind etwa umweltfreundliche Wachse, die unter anderem zum Verkleben von Teppichböden in Flugzeugen eingesetzt werden, oder Pigmente zur energiesparenden Herstellung von Autolacken.


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