Oberbürgermeister Peter Feldmann zeichnete am Montag im Römer herausragende Frankfurter Unternehmensgründungen aus.

FrankfurterGruenderpreis_2015

© Christian Christes

Am Abend des 18. Mai hat Oberbürgermeister Feldmann den mit 30.000 Euro dotieren Frankfurter Gründerpreis verliehen. Der Existenzgründungswettbewerb wurde von der Stadt Frankfurt am Main in diesem Jahr bereits zum 14. Mal durchgeführt. Die zehnköpfige Jury, traditionell unter dem Vorsitz der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, hatte bereits im April unter den 28 Bewerbern vier Finalisten ausgewählt. Aus diesen gingen nun die drei Preisträger hervor:

COBI GmbH (1. Preis), TYNTYN GmbH (2. Preis) und Moringreen GmbH (3. Preis)

Feldmann gab die Gewinner in Anwesenheit von rund 300 persönlich geladenen Gästen aus Wirtschaft, Gründerszene und Politik bekannt. Die Spannung bei Gästen und Finalisten war groß: Denn bis zur feierlichen Preisverleihung wussten auch die vier Finalisten nicht, wer von ihnen als Preisträger aus dem Existenzgründungwettbewerb hervorgehen würde.

In seiner Rede zur Preisverleihung hob Oberbürgermeister Feldmann die Wichtigkeit von Unternehmensgründungen für das Frankfurter Wirtschaftsgeschehen hervor. Feldmann, dem das Gründungsklima in Frankfurt besonders am Herzen liegt, bekräftigte, sich auch künftig dafür engagieren zu wollen. „Frankfurt am Main ist bereits ein attraktives Zentrum für Startups. Doch darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir wollen, dass noch mehr kluge Köpfe mit innovativen Ideen den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Und sie sollen sich bewusst für den Standort Frankfurt am Main entscheiden, weil sie hier hervorragende Rahmenbedingungen vorfinden“, so Feldmann.

Feldmann: In Frankfurt wird Innovation geschätzt

In diesem Zusammenhang richtete der Oberbürgermeister auch besonderen Dank an die Partner des Beratungsnetzwerks Frankfurter Gründermatrix. „Gemeinsam mit Partnerorganisationen, Institutionen und Beratern aus der freien Wirtschaft können wir Gründern in Frankfurt ein dichtes und hochwertiges Informations- und Beratungsangebot anbieten. Die vielfältigen Dienstleistungen und Förderprogramme sind nicht zuletzt Ausdruck der Wertschätzung, die Frankfurt am Main Entrepreneurship entgegenbringt.“, so Feldmann weiter.

Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, verwies auf die stetige Anzahl der qualitativ hochwertigen Bewerbungen. Sie seien ein Indiz dafür, dass der Rahmen für Gründungsaktivitäten in Frankfurt stimme. „Das ist ein positives Zeichen für die wirtschaftliche Dynamik der Mainmetropole – und natürlich auch für den Erfolg unserer Gründungsberatung“, bilanzierte Schwebel. Feldmann und Schwebel betonten in ihren Redebeiträgen, dass die Stadt und ihre Wirtschaftsförderung auch zukünftig alles dafür tun werden, um das Beratungs- und Unterstützungsangebot für Existenzgründer vor, während und nach der Gründung weiter zu verbessern.

Die Preisverleihung fand im feierlichen Ambiente des historischen Kaisersaals statt. Musikalisch untermalt wurde der Festakt von einem Duo aus Harfe und Flöte der beiden Musikerinnen Bettina Linck und Cordula Schnorr. Ein anderes Highlight war zudem eine Fotobox, die der 2. Preisträger TYNTYN aufgestellt hatte. Die Gäste der Preisverleihung konnten sich hier direkt einen Eindruck des Unternehmenskonzepts machen.

Die Preisträger 2015

1. Preis: COBI GmbH

Der 1. Preis und 12.500 Euro Preisgeld gehen an die COBI GmbH, ein Unternehmen der Gründungsteilhaber Tom Acland, Andreas Gahlert (Geschäftsführer), Carsten Lindstet und Heiko Schweickhardt.

Hinter COBI steht ein Spin-Off des digitalen Dienstleisters Razorfish – mit über 300 weltweiten Auszeichnungen Pionier der Digitalwirtschaft. Gründer und Serienunternehmer Andreas Gahlert startete COBI Anfang 2014 mit der Vision, Connected Drive in Fahrrädern für jedermann zugänglich zu machen. Andreas Gahlert: „Was uns vier antreibt ist der Wille, designorientierte, unterhaltsame Produkte zu gestalten, die durch smarten Einsatz von Technologie einen echten Mehrwert im Leben der Menschen schaffen.“

Finanziert wurde das Startup-Unternehmen als Crowdfunding-Projekt, es gilt heute als eines der erfolgreichsten in Deutschland. COBI macht jedes Fahrrad zu einem Connected Bike. Es ist das erste patentierte Soft- und Hardwaresystem für Fahrräder auf der Basis gängiger Smartphones. Das System, das vor Ort in Frankfurt entwickelt wird, integriert fünf Fahrrad-Zubehörteile in einem Designobjekt: Licht, Navigation, Smartphone-Halter mit Ladefunktion, Klingel und Bike-Computer. Die größte Stärke liegt in der Integration von über 100 Funktionen, die das Radfahren vernetzter, intelligenter und sicherer machen. COBI hat inzwischen 6 Partner, 13 Investoren und über 20 Mitarbeiter an seiner Seite. Das Produkt wird im Sommer 2015 in fünf europäischen Ländern auf den Markt gehen, weitere Länder sollen zeitnah folgen.

2. Preis: TYNTYN GmbH

Der 2. Preis, dotiert mit 10.000 Euro, geht an die TYNTYN GmbH, gegründet von Sascha Hildebrandt (Geschäftsführer) und Dr. André Lutz (Gesellschafter).

TYNTYN, Akronym für „Things You Never Thought You Needed“, konzipiert, entwickelt und vermietet Foto- und Videoboxen (offen oder geschlossen). Mithilfe digitaler Elemente und Designs (Screens, Foto-, Video-, Collagendesign) werden sie an die jeweilige Marke und deren Corporate Design angepasst. Auch das Ex- sowie Interieur der Module wird entsprechend angepasst. Das ausgedruckte individuelle Foto wirkt als positiv aufgeladenes Give-Away zur nachhaltigen emotionalen Markenbindung. Die direkte Einbindung in soziale Netzwerke und Onlinekanäle bei der digitalen Variante ermöglicht eine Optimierung und Streuung der Aktionsreichweite innerhalb der Netzwerke durch die Event-Teilnehmer. Die Module werden bei Events jeder Art und Größenordnung integriert – insbesondere im Business-to- business-Bereich bei Promotions oder In-Store-Events – und sorgen dort für ein besonderes Erlebnis.

3. Preis: Moringreen GmbH

Den 3. Preis und 7500 Euro Preisgeld erhält die Moringreen GmbH von Gründer Tadios Tewolde.

Moringreen produziert und vertreibt das Nahrungsergänzungsmittel Mogivital auf Basis des ostafrikanischen Monringabaumes. Der Moringabaum, auch „Baum des Lebens“ genannt, zählt zu den vitalstoffreichsten Pflanzen der Welt mit einem bemerkenswerten Anteil an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffen. In Ostafrika ist der Baum seit jeher Bestandteil der traditionellen Naturheilkunde, welche der Gründer durch seine Großmutter kennengelernt hat.

Moringreen bezieht laut Unternehmensangabe seine Rohstoffe direkt aus Äthiopien, wo der Baum in einer Bio-Mischkultur kultiviert wird. Die Blätter werden von einer Kleinfarmer-Kooperative von Hand geerntet und gemäß Rohkostverfahren mit natürlicher Wärme getrocknet. In Deutschland findet die Veredelung und Abfüllung in Kapseln statt. Regelmäßige Qualitätskontrollen von unabhängigen Sachverständigen gewährleisten die gleichbleibend hohe Qualität. Das Produkt Mogivital wird online sowie deutschlandweit in Apotheken vertrieben.

Der Frankfurter Gründerpreis

Seit 2001 werden mit dem Frankfurter Gründerpreis jährlich drei herausragende Frankfurter Gründungen ausgezeichnet. Mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 30.000 Euro soll die Initiative der Unternehmer gewürdigt und unterstützt werden. Die Stadt Frankfurt am Main möchte mit der Auszeichnung am Beispiel erfolgreicher Existenzgründungen denen Mut machen, die selbst an eine Gründung denken.

Die Jury hatte in diesem Jahr 28 Bewerbungen von 41 Gründern erhalten. Mit gut 30 Prozent weiblichen Existenzgründern liegt Frankfurt im Bundesdurchschnitt. Die Schwerpunkte der Bewerbungen liegen 2015 insbesondere bei Business-to-business-Dienstleistungen (10 Bewerbungen), im Medienbereich (6) sowie in der Gastronomie (3). Die 28 neugegründeten Unternehmen stehen zusammen für 115 neue Arbeitsplätze. Das zusätzlich zu den 41 Gründern auch 34 Vollzeit-, 35 Teilzeit- und fünf freie Arbeitsplätze.

Von Anfang an wird der Frankfurter Gründerpreis von der Wirtschaftsförderung Frankfurt organisiert und durchgeführt. Die Wirtschaftsförderung Frankfurt ist selbst direkt am Frankfurter Gründungsgeschehen beteiligt: In ihrer Wegeberatung für Existenzgründer berät sie Gründungsinteressierte zu den Themen Büroraum, Finanzierung und Netzwerk. Als Partner der Frankfurter Gründermatrix vermittelt die Existenzgründerberatung bei Bedarf Bürgschaften aus dem Frankfurter Gründerfonds, Büroräume im Frankfurter Gründerzentrum und Kontakte zu Gründernetzwerken.

Der Frankfurter Gründerpreis ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Frankfurt am Main, der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH sowie der Frankfurt University of Applied Sciences.
Zurück geht der Existenzgründungswettbewerb übrigens auf einen Antrag, den Wirtschaftsdezernent und Stadtrat Markus Frank noch in seiner Zeit als Stadtverordneter auf den Weg gebracht hatte.

Als langjährige Medienpartner unterstützen Frankfurt Business Media – der F.A.Z. Fachverlag, das JOURNAL FRANKFURT und hr-iNFO den Frankfurter Gründerpreis 2015.

Bewerben können sich Unternehmer, die im jeweiligen Vorjahr auf dem Stadtgebiet entweder ein Unternehmen gegründet oder ihre operative Geschäftstätigkeit aufgenommen haben. Die nächste Ausschreibung des Wettbewerbs für Existenzgründer startet im Dezember 2015. Nähere Informationen zum Gründerpreis finden sie hier.

 


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