137/02 – 20. November 2002, – #fa#Fraport AG stellt Generalausbauplan vor; Rolle des Flughafens als Wirtschaftsmotor dokumentiert#fe#

FRA/jh – Die Fraport AG hat heute ihren Generalausbauplan vorgestellt. Das Dokument stellt ein wichtiges Informationsmedium für die Öffentlichkeit über die geplante künftige Entwicklung des Airports dar. „Der Generalaus-bauplan 2000 ist die Weiterentwicklung der Generalausbaupläne 1990/95 und 1995“, erklärte Dr. Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG. „Hier sind alle wesentlichen Planungen zusammengefasst, die für die künftige Entwicklung der Flughafenanlagen und -einrichtungen relevant sind.“ Im neuen Generalausbauplan werden, ausgehend vom Bestand des Frankfurter Flughafens am 31. Dezember 2000 und mit Bezug auf die landesplanerische Beurteilung zum Raumordnungsverfahren (ROV) vom 10. Juni 2002, Leitlinien für die Entwicklung des Airports bis zum Jahr 2015 vorgegeben. Bereits am Dienstagabend hatten Experten der Fraport AG politisch Verantwortlichen der Städte und Gemeinden im Flughafen-Umland diesen Plan vorgestellt.

Der Generalausbauplan weist für die Entwicklung des Flughafens drei Schwerpunkte auf: Bau einer Landebahn im Nordwesten des Airport-Geländes, Bau eines Terminals im Süden und einer Werft, die die Wartung des neuen Großraum-Flugzeugs Airbus A380 in Frankfurt ermöglicht. „Mit dem Ausbau werden wir die wesentliche Voraussetzung für das Luftverkehrswachstum am Standort Frankfurt schaffen. Wir werden so die Kapazität des Air-ports an die prognostizierte Nachfrage bedarfsgerecht anpassen“, sagte Bender.

Die Prognose für die Verkehrszahlen wurde im Generalausbauplan entsprechend der Forderungen in der landesplanerischen Beurteilung zum Raumordnungsverfahren (ROV) überarbeitet. Danach steigen die Passagierzahlen von 49,4 Millionen im Jahr 2000 auf prognostizierte 56,5 Millionen im Jahr 2005. Im Jahr 2010 werden es 71,1 Millionen und 82,3 Millionen Fluggäste in 2015 sein. Auch das Frachtaufkommen wird stark zulegen von rund 1,6 Millionen Tonnen im Jahr 2000 auf etwa 2,8 Millionen Tonnen in 2015. Bis dahin dürfte die Zahl der Flugbewegungen von 459.000 in 2000 auf ca. 660.000 steigen.

Der Generalausbauplan bekräftigt die Rolle des Frankfurter Flughafens als Motor für die wirtschaftliche Prosperität der gesamten Region Rhein-Main. Bender erklärte, dass Fraport in den Ausbau insgesamt 3,3 Milliarden Euro investiert. Ein Drittel dieses Auftragvolumens wird der Flughafenbetreiber an mittelständische Unternehmen vergeben. „Der Ausbau schafft neue Arbeitsplätze und bringt Menschen in Lohn und Brot“, sagte Bender. „Nach dem Ausbau wird es allein am Airport über 30.000 Arbeitsplätze mehr geben.“

Auch ohne Ausbau investiert die Fraport AG kontinuierlich viele Millionen Euro am Standort Frankfurt. In diesem Jahr beträgt das Investitionsvolumen über 180 Millionen Euro. „Dies sind in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gewaltige Summen, die insbesondere das Baugewerbe und den Mittelstand im Rhein-Main-Gebiet stärken“, erklärte Bender. Der Fraport-Vorstandsvorsitzende verwies auf eine Untersuchung des Hauptverbandes Deutsche Bauin-dustrie e. V., die besagt, dass ein Investitionsvolumen von einer Milliarde Euro 26.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe und in vor- bzw. nachgelagerten Wirtschaftsbereichen schafft.

Prof. Manfred Schölch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Fraport AG und zuständig für die Flughafenentwicklung, erläuterte den Generalausbauplan im Detail. Er betonte, dass sämtliche Maßnahmen bereits im ROV Gegenstand der Untersuchungen und Erörterungen waren. Zum Bau der Landebahn Nordwest erläuterte Schölch die wesentlichen Überarbeitungen gegenüber dem ROV. So wurden beispielsweise Rollwegeführung und Zaunverlauf optimiert, um weniger Baufläche in Anspruch zu nehmen. Außerdem sind zur weiteren Reduzierung des Bodenlärms anstatt zwei nun sechs Schnellabrollwege vorgesehen, um die gelandeten Flugzeuge möglichst zügig über die zwei geplanten Brücken auf das heutige Flughafengelände zu führen.

Weitere Informationen gab Schölch zum Terminal 3, das in drei Baustufen jeweils bedarfsgerecht errichtet werden soll und dessen Form und Lage im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs ermittelt und nunmehr festgelegt wurde. Im Endausbau stehen für Flugzeuge 50 Gebäude- und 25 Vorfeldpositionen zur Verfügung, ca. 25 Millionen Passagiere können dort jährlich begrüßt werden.

Schölch erklärte, Lage und Kontur der geplanten A380-Werft seien bereits vor einigen Wochen angepasst worden, um das Vogelschutzgebiet im Markwald und Gundwald beim Bau der Wartungseinrichtungen nicht zu tangieren. „Wir haben die A380-Werft in das Gesamtkonzept der Flughafenentwicklung eingefügt“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende. „Die Lage dieser Wartungseinrichtungen ist gegenüber allen alternativen Standorten die günstigste und funktional einzig mögliche. Sie reduziert zudem den Eingriff in den Bannwald.“
Schölch betonte, dass der Generalausbauplan 2000 auf der Grundlage der aktuellen Erkenntnisse eine Rahmenplanung darstellt. Er könne daher in Abhängigkeit von der Entwicklung des Verkehrsaufkommens, den Ergebnissen der Genehmigungsverfahren und der Ertragskraft der Fraport AG variiert werden.

Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zum Flughafenausbau werden derzeit von Fraport mit großer Sorgfalt und zeitlichem Nachdruck erstellt. „Spätestens im Frühjahr 2003 soll der Scoping-Termin stattfinden, an dem vor allen Dingen Umweltaspekte detailliert betrachtet werden“, erklärte Schölch. Im Anschluss daran werde Fraport auf Basis der Beurteilung der Planfeststellungsbehörde den Planfeststellungsantrag erstellen und unver-züglich einreichen.

„Wichtig sind nicht die Details des Verfahrensablaufs, sondern der Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Bahn im Jahr 2006“, sagte Schölch. Entsprechend den abgegebenen politischen Willensbekundungen gehe Fraport weiterhin davon aus, dass im öffentlichen Interesse alles getan wird, um das Verfahren zu beschleunigen. Dies bedeute beispielsweise, die erforderliche rechtliche Grundlage im Landesentwicklungsplan zu schaffen.

Informationen des Stadtplanungsamtes

Information:
Fraport AG Presse und Publikationen (VSP)


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