Das verarbeitende Gewerbe benötigt bis 2030 nach ersten Einschätzungen zusätzlich 60 Hektar Betriebsfläche – davon können rein rechnerisch zwei Drittel in den Industrieparks gedeckt werden.

Bei der heutigen Vorstellung der Zwischenergebnisse zum räumlich-funktionalen Entwicklungskonzept durch die Projektgemeinschaft Spath+Nagel/regioconsult wurde bestätigt: Die Frankfurter Industrie hat enorme Wachstumspotenziale. Dabei profitiert der Industriestandort Frankfurt am Main von seiner Branchenvielfalt, besonders von der exportintensiven Chemie- und Pharmaindustrie, Elektrotechnik/Elektronik sowie dem Maschinen- und Fahrzeugbau. Um die prognostizierten Wachstumspotenziale der Industrie auszuschöpfen, muss die Stadt den Industriebetrieben verlässliche Rahmenbedingungen bieten.

Die Projektgemeinschaft Spath+Nagel/regioconsult hat den Bedarf an Gewerbeflächen und das vorhandene Flächenpotenzial bis 2030 analysiert. Die Bearbeiter gehen davon aus, dass bis 2030 mit steigender Industrieproduktion auch der Bedarf an Gewerbeflächen steigen wird. Nach vorläufigen Einschätzungen gehen die Gutachter von einer Nachfrage von zusätzlich rund 60 Hektar bis 2030 aus. Etwa zwei Drittel davon könnten in den Frankfurter Industrieparks zur Verfügung gestellt werden. Über das verarbeitende Gewerbe hinaus bestehe ein zusätzlicher Flächenbedarf durch andere Unternehmen, wie Logistikbetriebe und Rechenzentren.

In Frankfurt gebe es zahlreiche unbebaute Grundstücke, leerstehende Gebäude und in Entwicklung befindliche Gewerbegebiete. Die zentrale Herausforderung sei es, dieses vorhandene Potenzial verfügbar zu machen. Mit Blick auf die starke Nachfragekonkurrenz nach Gewerbeflächen sollten Instrumente genutzt und entwickelt werden, die solchen Betrieben Priorität einräumen, die tatsächlich auf diese Flächen angewiesen sind.

Oberbürgermeister Peter Feldmann bestätigt, dass es wichtig sei, der Industrie zukunftsfähige Perspektiven zu bieten. „Die Industrie hat in unserer Stadt eine zentrale Bedeutung. Neben Gewerbesteuereinnahmen schafft sie Innovationen, Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze. Die Industrie trägt in hohem Maße zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stabilität sowie zur internationalen Attraktivität Frankfurts bei“.

Wirtschaftsdezernent Markus Frank richtet den Blick in die Zukunft: „Die Erarbeitung des räumlich-funktionalen Entwicklungskonzepts stellt bei der Erarbeitung des Masterplan Industrie für Frankfurt am Main ein zentrales Projekt dar. Mit dem Masterplan Industrie wollen wir vor allem aber einen dauerhaften Prozess anstoßen: Das Ziel ist es, die Industrie vor Ort ganzheitlich zu sichern und zu entwickeln und damit einen positiven Beitrag zur gesamtstädtischen Entwicklung zu leisten.“

Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz sieht das räumlich-funktionale Entwicklungskonzept als einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einem integrierten Stadtentwicklungskonzept: „Die Fortschreibung des Gewerbeflächenentwicklungsprogramms als räumlich-funktionales Entwicklungskonzept ist ein wertvoller Beitrag für die Sicherung und Entwicklung von Industrie- und Gewerbegebieten und eine nachhaltige integrierte Stadtentwicklungsplanung“.

Die Wirtschaftsförderung Frankfurt beauftragte die Projektgemeinschaft, bestehend aus dem Beratungsunternehmen regioconsult, Konzepte für Politik und Wirtschaft, und dem Planungsbüro Spath+Nagel, Büro für Städtebau und Stadtforschung, mit der Erstellung des räumlich-funktionalen Entwicklungskonzepts für Industrie- und Gewerbegebiete in Frankfurt am Main. Die Projektgemeinschaft wird von der Wirtschaftsförderung und dem Stadtplanungsamt betreut. Mit dem Konzept sollen eine Prognose des Gewerbeflächenbedarfs bis 2030 aufgezeigt und das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm von 2004 weiterentwickelt werden. Dabei werden die Stärkung von Industrie und Gewerbe im Flächenwettbewerb, die Erhöhung der Planungs- und Investitionssicherheit der Betriebe sowie die quantitative und qualitative Verbesserung des Flächenangebots für die Industrie angestrebt.

Mehr Informationen zum Masterplan Industrie der Stadt Frankfurt am Main finden Sie hier.


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