wifoe 27.11.2013 – Auf der heutigen Sitzung des Beirats Industrie präsentierte Professor Peter Lindner, Professor für Allgemeine Wirtschaftsgeographie an der Goethe-Universität, die Industriestudie Frankfurt am Main und überreichte diese Wirtschaftsdezernent Markus Frank.

Die empirische Studie zeigt den industriepolitischen Handlungsbedarf und Entwicklungspotenziale am Industriestandort Frankfurt am Main auf und war von der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH in Auftrag gegeben worden. Oberbürgermeister Peter Feldmann ist sich der weitreichenden und vielfältigen Bedeutung der Industrie bewusst: „Der Ausbau der industriellen Infrastruktur stellt für die Stadt Frankfurt am Main eine Daueraufgabe dar. Zugleich bauen wir aber auch die Infrastruktur für Bildung und Wohnen aus. Eine hohe Lebensqualität ist entscheidend für die Sicherung und den Ausbau des Industriestandortes, damit Frankfurt am Main gemeinsam mit starken Partnern weltweit maximale Erfolge erzielen kann.“

„Die Industriestudie ist eine einzigartige Analyse, wie sie bisher in keiner anderen größeren Stadt in Deutschland unternommen wurde. Wir erreichten mit den produzierenden Betrieben den industriellen Kern und werden unsere industriepolitischen Maßnahmen gezielt weiterentwickeln“, zeigte sich der Wirtschaftsdezernent zufrieden. Die Stadt sei damit auf einem guten Weg zum Masterplan Industrie, der in Frankfurt am Main das integrierende industriepolitische Projekt darstelle.

Die Industriestudie umfasste eine schriftlich-persönliche Befragung von Frankfurter Betrieben mit industrieller oder handwerklicher Produktion und fast 30 Expertengespräche. Jeder dritte der rund 300 angeschriebenen Betriebe nahm teil. Damit wurden rund 95 Prozent aller Industriebeschäftigten repräsentiert. Den Handlungsbedarf identifizierte Prof. Lindner vor allem in den fünf Bereichen „Gewerbeflächen“, „Arbeitsmarkt/Beschäftigung“, „Wissenschaft/Forschung“, „Verwaltung/rechtliche Rahmenbedingungen“ sowie „Akzeptanz/Vernetzung“. Dabei machte er deutlich, dass deren Beurteilung aus Sicht der Unternehmen hochgradig differenziert ist – aus jedem Bereich gibt es sowohl sehr positiv wie auch sehr negativ bewertete Standortfaktoren und entsprechend differenziert bzw. auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten müssten auch die industriepolitischen Maßnahmen des Masterplans konzipiert werden.

„Die nun vorgelegten Ergebnisse der Industriestudie bilden die notwendige Grundlage, die industriepolitischen Handlungsfelder in den nächsten Monaten weiterzuentwickeln“, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, Peter Kania. Die industriepolitischen Ziele und Maßnahmen auf den Handlungsfeldern erarbeite die Gesellschaft gemeinsam mit ausgewählten Experten. Mit dem Stadtplanungsamt habe die Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH für die Handlungsfelder Planung und Flächenmanagement eine eigene Arbeitsgruppe gebildet und werde nun die Erstellung eines räumlich-funktionalen Entwicklungskonzepts in Auftrag geben. Das Projekt werde auf der nächsten Beiratssitzung im Dezember vorgestellt.

Ausgewählte Ergebnisse der Industriestudie zum Download.


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