(Goethe-Universität Frankfurt, 25.06.2010) – Drei Projekte der Goethe-Universität wurden in der dritten Ausschreibung der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) zur Förderung bewilligt: Die LOEWE-Schwerpunkte „Neuronale Koordination“ und „Digital Humanities“ (Digitalisierung und Verfügbarmachung geisteswissenschaftlicher Forschungsinhalte) sowie die Gründung des LOEWE-Zentrums „Gen- und Zelltherapie“. Damit stehen den Wissenschaftlern der Goethe-Universität und ihren Kooperationspartnern in den kommenden drei Jahren 24,3 Millionen Euro für ihre Forschung zur Verfügung. „Die Goethe-Universität hat damit die Chance, ihren erfolgreichen Prozess der wissenschaftlichen Profilbildung weiter voranzutreiben“, sagte Universitäts-Präsident Prof. Werner Müller-Esterl. (…)

#fa#Zentrum „Zell- und Gentherapie“#fe#

Die Bewilligung des Zentrums „Zell- und Gentherapie“ möchte die Goethe-Universität nutzen, ein neues Leibniz-Institut für die Region zu gewinnen. „Bereits jetzt spielen wir in einigen Teilgebieten eine Vorreiterrolle und koordinieren internationale Studien, etwa in der Leukämieforschung oder der Stammzellbehandlung nach Herzinfarkt“, erläutert der Sprecher des Zentrums und Direktor der Kardiologie an der Universitätsklinik, Prof. Andreas Zeiher. Das Land Hessen wird das Zentrum zunächst mit 16,2 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren fördern. Zell- und Gentherapie sind zukunftsträchtige Ansätze zur Verbesserung der Therapie unterschiedlichster Erkrankungen. Dies reicht von der Behandlung einzelner Gendefekte über maligne Erkrankungen bis hin zur regenerativen Medizin. Auf beiden Gebieten hat die Goethe-Universität in Kooperation mit dem Georg-Speyer-Haus und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung weltweit beachtete und innovative Therapie-Konzepte entwickelt, insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krankheiten des Blutes und der Blut bildenden Organe. Durch die Vernetzung bestehender Arbeitsgruppen und Abteilungen soll eine neue übergreifende Struktur zur Weiterentwicklung von Gen- und Zelltherapie gebildet werden. (…)

#fa#Forschungsschwerpunkt „Neuronale Koordination“ #fe#

In dem LOEWE-Projekt „Neuronale Koordination Forschungsschwerpunkt Frankfurt“ unter Federführung von Prof. Ulf Ziemann geht es darum, die Kommunikation der Milliarden von Nervenzellen im menschlichen Gehirn besser zu verstehen. Erst durch die Koordination von Signalen, die lokal, interregional und zwischen den Hirnhälften ausgetauscht werden, entstehen höhere Hirnleistungen wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Emotion und Bewusstsein. Gestörte neuronale Koordination ist dagegen Ursache oder Ausdruck häufiger Hirnerkrankungen wie Autismus, Schizophrenie, Alzheimer-Demenz, Epilepsien oder Multiple Sklerose. Trotz der mittlerweile akzeptierten herausragenden Bedeutung neuronaler Koordination für Kognition und ihre krankhaften Störungen existiert bislang kein auf dieses Thema fokussierender fächerübergreifender Forschungsverbund. Dieses Manko will der Forschungsverbund angehen, ihm stehen dafür in den kommenden drei Jahren 4,3 Millionen Euro zur Verfügung. Der Antrag wurde gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Hirnforschung, dem Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und dem Ernst Strüngmann Institut gestellt.

#fa#Mitwirkung bei weiteren Projekten#fe#

Partner in einem weiteren LOEWE-Schwerpunkt ist Prof. Helge Bode (Institut für Molekulare Biowissenschaften, Fachbereich Biowissenschaften) im Projekt „Insektenbiotechnologie“ (Antragsteller Justus-Liebig-Universität Gießen). Im Projekt „Dynamo PLV-Dynamische und nahtlose Integration von Produktion, Logistik und Verkehr (Antragsteller Technische Universität Darmstadt) ist die Goethe-Universität assoziierter Partner.

Bereits in den ersten beiden LOEWE-Staffeln war die Goethe-Universität mit drei Zentren und zwei Schwerpunkten in Kooperation mit verschiedenen Partnern erfolgreich: mit den Zentren „Biodiversität und Klima“, „HIC for FAIR“ im Bereich der Schwerionenphysik und „Centre for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA)“ und den beiden Schwerpunkten „Lipid Signalling“ und „Onkogene Signale: Voraussetzung und Folgen heterotypischer Kommunikation im Tumorgewebe“.

(…)

Informationen: Dr. Carola Zimmermann, Forschungsreferentin, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-22130; zimmermann@pvw.uni-frankfurt.de.


Drucken