06 Okt 2014
Oktober 6, 2014

„Nachverdichtung“ auf der Expo Real

Frankfurt diskutiert die Konflikte und Chancen einer wachsenden Stadt

Auch in diesem Jahr beweist die Stadt Frankfurt mit Ihrem Messeauftritt auf der Expo Real in München, dass sie nicht nur optisch punktet, sondern auch mit starken Inhalten ihrer internationalen Bedeutung gerecht wird. Unter dem diesjährigen Leitthema „Nachverdichtung“ diskutierten am ersten Messetag die Vertreter der Branche und der Stadt die verschiedenen Facetten nachhaltiger Stadtentwicklung.

Das traditionelle Immobilienforum der Stadt Frankfurt mit ihrem Medienpartner FAZ befasste sich unter dem Titel „Wohnen vs. Gewerbe – Konflikte einer wachsenden Stadt?!“ mit der anhaltenden Nachfrage  auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt.  Moderator Rainer Schulze diskutierte mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Bürgermeister Olaf Cunitz,  Dr. Michael Denkel, (AS&P), Iris Dilger (Die Wohnkompanie Rhein-Main GmbH) und Philipp Feldmann (YPPS GmbH). Dabei stellten alle Teilnehmer gemeinschaftlich fest, dass die derzeitige Nachfrage die historische Chance einer umfangreichen Stadtreparatur Frankfurts beinhaltet und jetzt auch Nachverdichtungsprojekte in der Umsetzung sind, die bislang als nicht rentabel galten. Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte dabei die besondere Rolle mindergenutzter Büroobjekte und sprach sich erneut für ein neues Wohngebiet westlich von Nieder-Erlenbach aus. Feldmann betonte die Notwendigkeit einer strategischen Zusammenarbeit in der Region. Bürgermeister Cunitz sieht die kurz- und mittelfristige Nachfrage nach Wohnungen in Frankfurt durch Projekte im Bereich der Innenentwicklung sukzessive  gedeckt. Es werden aktuell 15 neue Wohngebiete in der Stadt ausgewiesen, sodass insgesamt weitere 30.000 Wohneinheiten in den kommenden Jahren realisiert werden können, erläuterte Cunitz.

Das sich anschließende Podium „Industrielle und gewerbliche Innenverdichtung“ legte den Fokus auf die Problematik der Nachverdichtung im gewerblichen und insbesondere im industriellen Bereich. Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Frankfurt, Anja Obermann, diskutierte mit Wirtschaftsdezernent Markus Frank, dem stellvertretenden Amtsleiter des Stadtplanungsamts Frankfurt, Martin Hunscher, Frank Junker (ABG Frankfurt Holding) und Dr. Ulrich Hatzfeld (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) die Bedeutung der Industrie für die Stadt Frankfurt und die Auswirkungen des Drucks auf den Wohnungsmarkt auf die Flächenreserven für gewerbliche und industrielle Nutzungen. Markus Frank informierte dabei die Teilnehmer zum „Masterplan Industrie“, bei dem sich die Stadt Frankfurt gemeinsam mit Unternehmen den Bedürfnissen der Industrie widmet. Industrie darf aber nicht losgelöst betrachtet werden. „Frankfurt benötigt attraktive Industriearbeitsplätze, denn die wachsende (Wohn-) Stadt benötigt eine entsprechende Infrastruktur. Diese wiederum finanziert zum großen Teil die Industrie durch ihre Gewerbesteuerzahlungen.  Wohnen kann daher nicht ohne Gewerbe und Industrie diskutiert werden. Stadtentwicklung und Wirtschaft sind trotz aller Problemstellungen aufeinander angewiesen“, sagte Frank. Obermann ergänzte, dass im Gegensatz zur Dienstleistungsbranche die Industrie langfristige Planungssicherheit am Standort Frankfurt am Main benötigt. „Es ist unsere Aufgabe, diese Planungssicherheit auch zukünftig aufrechtzuerhalten“, so das Fazit Obermanns.

Einen besonderen Abschluss erlebte der erste Messetag durch die Pressekonferenz von Gateway Gardens, dem prosperierenden Bürostandort in unmittelbarer Nachbarschaft zum Frankfurter Flughafen. Hier wurden die acht Sieger des Architekturwettbewerbs für insgesamt vier neue Hochhausstandorte auf Gateway Gardens vorgestellt. Die Liste der Preisträger liest sich wie das Who is Who der Architekturszene: HPP Hentrich–Petschnigg & Partner (Düsseldorf), Gerkan, Marg und Partner (Hamburg), Behnisch Architekten (Stuttgart), Schneider + Schumacher (Frankfurt), Zaha Hadid Architects (London), COOP HIMMELB(L)AU (Wien), Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt) und Hadi Teherani (Hamburg) stellten Ihre Visionen zum neuen Global Business Village im Herzen Europas vor. Oberbürgermeister Feldmann betonte einführend die Attraktivität und Einzigartigkeit des Unternehmensstandortes Gateway Gardens: „Es erfüllt mich mit Stolz, dass Gateway Gardens nicht nur die Chance hat, ein neues Wahrzeichnen Frankfurts zu werden. Durch seine Lage und Bedeutung ist es vielmehr auf dem besten Weg, das Wahrzeichen der gesamten Region zu werden.“

Bürgermeister Cunitz, der in seiner Funktion als Planungs- und Baudezernent der Jury angehörte, hob die hochwertige Entwicklung des einstigen US-Militärstandorts hervor. „Diese Architekturentwürfe werden der Internationalität des Standortes gerecht.  Ich freue mich, Teil dieses zukunftsweisenden Prozesses zu sein.“

Parallel zu den verschiedenen Veranstaltungen können Besucherinnen und Besucher während der gesamten Messe am neuen Infopoint „CITY PLUS“ Informationen zu den Stadtteilen Frankfurts sowie gelungene Beispiele zur Nachverdichtung aller Größenordnungen digital erkunden: Ob Mini-Haus, Aktiv-Stadthaus  oder Bürostadt Niederrad – Frankfurt präsentiert sich auch hier abwechslungsreich und innovativ.

Pressekontakt

Anja Obermann // Geschäftsführerin // ao@frankfurt-business.net // 069 – 212 36200


Drucken