In erleichterter Atmosphäre trat sich der Frankfurter Krisenstab „Wirtschaft & Corona “ zum neunten Mal. Alle Teilnehmer werteten die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz vom 6. Mai 2020 und der Landesregierung vom 7. Mai 2020 zur weiteren Öffnung der Wirtschaft positiv. Gerade auch die Gastronomie und die Hotellerie nahm die Nachricht, dass Gaststätten und Hotels unter Einhaltung von Hygienebestimmungen und Abstandsregelungen ab 15. Mai wieder geöffnet werden können, sehr positiv auf. Wirtschaftsdezernent Markus Frank setzt auf eine Aufbruchstimmung nach der jüngsten Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. „Die Bremsspur der letzten Wochen wird noch lange zu sehen sein, aber mit Mut, Kreativität und Ausdauer arbeiten wir weiter daran, den Schaden, der durch den Corona-Virus entstanden ist, einzudämmen.“
Welche langfristigen Auswirkungen der Lockdown auf die Wirtschaft hat, wird sich in den nächsten Wochen für viele Betriebe und Unternehmen zeigen. Auch die Messe Frankfurt GmbH berichtet über die schweren Folgen der Pandemie. In seiner Zuschaltung im Krisenstab machte Geschäftsführer Detlef Braun deutlich, dass es für lange Zeit nicht möglich sein wird, besucherstarke, internationale Fachmessen zu organisieren. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass aber im Herbst erste regionale Messen stattfinden können. Gerade die Frankfurter Messen seien von einem enorm hohen Internationalisierungsgrad gekennzeichnet. So fehlten bereits bei der letzten in Frankfurt am Main stattgefundenen Messe, der Ambiente, die Besuchergruppen aus dem asiatischen Raum: 35.000 Besucher sind demnach von dort nicht zur Ambiente gekommen. Auch die in Paris stattgefundene Textilbekleidungsmesse Ende Februar verzeichnete einen Besucherrückgang von 70 %. Seit Anfang März fände faktisch keine Veranstaltung der Messe mehr statt. Von einer jährlichen Planung von 440 Messen seien bisher 80 % abgesagt bzw. verschoben worden. 20 % der Messen werden künftig -so die Erwartung in Frankfurt am Main- eher als regionale Messen stattfinden können, denn wegen der allgemeinen Reisebeschränkungen ist nicht davon auszugehen, dass internationale Besucher die jeweiligen Messen besuchen können. Die Messe wird sich daher künftig sehr viel stärker auf Europa fokussieren.
Bereits jetzt bereite sich die Messe auf die Veranstaltungen im Herbst vor. So steht die Messe Frankfurt GmbH in direktem Kontakt zu Gesundheitsamt und den Genehmigungsbehörden, um den Anforderungen an Hygiene und Besucherführung gerecht zu werden. Es würden auch neue Layouts und Veranstaltungsformate entwickelt, um Messen in der zweiten Jahreshälfte stattfinden zu lassen. Die Absage der Automechanika ist bereits erfolgt, für die Buchmesse bestünde jedoch noch Hoffnung. China und Hongkong hätten die Pandemie gut verkraftet und organisierten bereits ab Ende Juli/ Anfang August wieder internationale Veranstaltungen. Es zeichne sich ab, dass 20-25 % weniger Umsatz pro Veranstaltung getätigt werden wird. Die Messe Frankfurt GmbH gehe davon aus, dass die Bremseffekte von Corona bis 2022 zu spüren sein werden.
IHK Präsident Ulrich Caspar weist darauf hin, dass die Einbußen bei der Messe Frankfurt GmbH auch direkte Auswirkungen auf andere Branchen wie zum Beispiel Event- und Veranstaltungsmanagement nach sich ziehen. Da der Zeitrahmen der Soforthilfe des Landes für diesen Personenkreis bereits erschöpft sei, hofft der IHK Präsident, dass das Land für bestimmte Branchen eine Verlängerung der Förderprogramme beschließen wird.
Herr Thomas Feda, Geschäftsführer der TCF Frankfurt GmbH, weist darauf hin, dass laut Kongressstatistik 2019 achtzig Prozent der in Frankfurt am Main durchgeführten Kongresse eine Größenordnung von 10-100 Teilnehmern hatten und insofern Frankfurt am Main als Kongressdestination für die jetzige Öffnung für Veranstaltungen bis 100 Teilnehmern ganz gut platziert sei.
Die DEHOGA begrüßt, dass auch Gastronomie und Bars ab nächster Woche geöffnet sein können, prognostiziert jedoch bereits jetzt einen Umsatzrückgang von 30-50 % durch die begrenzte Personenzulassung. Frau Kerstin Junghans appelliert weiterhin, Rettungsfonds auf Bundes- und Landesebene aufzulegen und die kommunalen Möglichkeiten für Außengastronomie zu verbessern.
Herr Silvio Zeizinger vom Handelsverband Hessen-Süd e.V. zeigt sich zurückhaltend hinsichtlich der Möglichkeit, Läden am Sonntag, wie vom Land aktuell erlaubt, zu öffnen. Herr Oliver Schwebel, Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, bestätigt, dass aktuell die Kauflust bei den Konsumenten nicht da sei und der Wohlfühleffekt beim Einkaufen fehle. Die Wirtschaftsförderung unterstützt verschiedene Einkaufsplattformen und wird auch eine Kampagne auflegen, um das Vertrauen in den Einzelhandel zu fördern.
Teilnehmer des Krisenstabs sind:
IHK Frankfurt, vertreten durch den Präsidenten Ulrich Caspar und Hauptgeschäftsführer Matthias Grässle
Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main, vertreten durch Präsident Bernd Ehinger und Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Riess
Handelsverband Hessen-Süd. E.V., vertreten durch Dr. Joachim Stoll und Silvio Zeizinger,
DEHOGA Hessen e.V., vertreten durch Herrn Eduard Singer und Frau Kerstin Junghans
Agentur für Arbeit, vertreten durch Geschäftsführerin Stephanie Krömer
Jobcenter Frankfurt, vertreten durch die Geschäftsführerin Claudia Czernohorsky-Grünberg
Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände, vertreten durch Geschäftsführer Dr. Friedrich Avenarius
DGB Frankfurt Rhein-Main vertreten durch Regionsgeschäftsführer Philipp Jacks und Peter-Martin Cox
Frankfurt Rhein-Main GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Eric Menges
Hessen Trade & Invest GmbH, vertreten durch Herrn Dr. Rainer Waldschmidt
Stadt Frankfurt am Main, vertreten durch Oberbürgermeister Peter Feldmann, Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker, Sozialdezernentin Prof. Daniela Birkenfeld, Liegenschaftsdezernenten Jan Schneider, Wirtschaftsdezernenten Markus Frank
Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, vertreten durch Geschäftsführer Oliver Schwebel
Tourismus + Congress GmbH Frankfurt am Main, vertreten durch Thomas Feda
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