FRA/jh – „Nach über zehn Jahren intensiver Planungen und Genehmigungsverfahren können wir heute mit dem Bau der neuen Landebahn Nordwest am Flughafen Frankfurt beginnen“, erklärte der Vorsitzende der Fraport AG, Prof. Dr. Wilhelm Bender, heute beim symbolischen Spatenstich für die neue Landebahn. „Diese Bahn sichert die Zukunftsfähigkeit der größten Luftverkehrsdrehscheibe Deutschlands im internationalen Wettbewerb, sie sichert aber auch die wirtschaftliche Prosperität der gesamten Region.“ Gemeinsam mit dem Hessischen Ministerpräsi­denten Roland Koch, dem Hessischen Finanzminister und Fraport-Aufsichtsratsvorsitzenden Karlheinz Weimar, dem Hessischen Wirtschaftsminister Dieter Posch, der Ober­bürgermeisterin der Stadt Frankfurt, Petra Roth, sowie Fraport-Ausbauvorstand Dr. Stefan Schulte gab Bender das Startsignal für den Bau der Landebahn Nordwest am Flughafen Frankfurt.

Bender betonte, dass die Landebahn zum Winterflugplan 2011 in Betrieb genommen werde: „Wir liegen sehr gut im Zeitplan und konnten die nötigen Vorarbeiten erfolgreich durchführen.“ Ab 2011 soll dann die Zahl der stündlich zu koordinierenden Flüge von tagsüber heute gut 80 Schritt für Schritt auf 126 erhöht werden. „Damit können wir uns langfristig im Wettbewerb der bedeutenden Hub-Airports weltweit behaupten“, sagte der Fraport-Vorstandsvor­sitzende. Bereits heute gebe es in Frankfurt einen Nach­frageüberhang der Airlines nach Starts und Landungen. „Wir könnten schon heute 90 bis 95 Bewegungen pro Stunde vergeben, was uns aus Kapazitätsgründen jedoch nicht möglich ist. Dies zeigt deutlich, dass sich unsere Planungen am tatsächlichen Bedarf orientieren“, erklärte Bender weiter. Das erweiterte Bahnensystem werde rund 700.000 Flugbewegungen im Jahr ermöglichen gegenüber rund 500.000 derzeit. Damit werde Fraport in der Lage sein, für die in Frankfurt erwarteten 88 Millionen Passa­giere im Jahr 2020 eine erstklassige Dienstleistung als weltweit größter internationaler Umsteigeflughafen zu bieten. Auch für die prognostizierten mehr als drei Millio­nen Tonnen Fracht, die im Jahr 2020 am Flughafen Frankfurt umgeschlagen werden sollen, stehe dann eine leistungsfähige Infrastruktur bereit.

Ministerpräsident Roland Koch sprach von einem „histori­schen Tag für die Rhein-Main-Region und Hessen“. Er erklärte, dass der Flughafen-Ausbau in Frankfurt für die Landesregierung oberste Priorität habe und die Entschei­dung für den Ausbau eine „Generationenentscheidung“ darstelle. „Fraport investiert in den kommenden Jahren vier Milliarden Euro in den Ausbau. Am Flughafen werden rund 25.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, in der Region werden es zusätzlich 40.000 sein! Allein diese Fakten belegen: Der Flughafen-Ausbau ist das größte Konjunk­turprogramm dieses Jahrzehnts“, sagte Koch.

Hessen lebe von seiner Mobilität und seiner Drehschei­benfunktion im Herzen Deutschlands und Europas. „Der für Hessen entscheidende Faktor ‚Mobilität‘ wird mit dem Ausbau des Flughafens Frankfurt nochmals optimiert. Wer aktuell sieht, wie andere große Flughäfen ihre Kapazitäten erweitern oder bereits erweitert haben, weiß, wie wichtig diese neue Landebahn für den Flughafen, für den Wirt­schaftsstandort Hessen und für Deutschland ist“, betonte Ministerpräsident Koch, der wenige Stunden vor dem Spatenstich von einer Reise mit einer Wirtschaftsdelega­tion nach Saudi-Arabien, Oman und in die Vereinigte Ara­bische Emirate zurückgekehrt war.

Die Stadt Frankfurt wisse, was sie an „ihrem“ Flughafen habe, betonte die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth. Für die weitere positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der Region sei der Flughafen Frankfurt als internationales Drehkreuz von entscheidender Bedeutung. Nicht zuletzt die günstige Lage und die enge Verzahnung mit Stadt und Region seien bedeutsame Faktoren im Hin­blick auf die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. „Die Internationalität, die Wirtschaftsstärke und Zukunftsfähigkeit der Stadt sind eng an die Entwicklung des Flughafens gekoppelt. Ich bin davon überzeugt: Wenn es dem Flughafen Frankfurt gut geht, geht es auch der Stadt Frankfurt gut. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit dem heutigen Spatenstich einen weiteren wichtigen Schritt für einen bedarfsgerechten Ausbau der Flughafen-Kapazitäten in Frankfurt gehen“, sagte Oberbürgermeiste­rin Roth.

Der Flughafen und dessen Zukunftsfähigkeit sei für Wirt­schaft und Beschäftigung in der Region von essenzieller Bedeutung, erklärten Ministerpräsident Koch, Oberbür­germeisterin Roth und Fraport-Chef Bender übereinstim­mend. „Heute haben wir nicht nur das Startsignal für den Bau der neuen Landebahn gegeben, sondern auch ein wichtiges und nachhaltiges Signal für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland“, sagte Bender abschließend.


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