Fünf haben es geschafft bis ins Finale! Am 13. Mai wird der Frankfurter Gründerpreis 2019 im Römer durch den Wirtschaftsdezernenten Markus Frank verliehen. Die Finalisten stellen wir Ihnen hier in alphabetischer Reihenfolge vor.

Die Kooperative bringt soziale Landwirtschaft in die Stadt

Bio-Lebensmittel für alle direkt aus Oberrad

Heutzutage ist es so. Kaufen wir unseren Salat im Supermarkt, haben wir keine Ahnung wo und wie er angebaut wurde. Hat der Salat ein Biozertifikat, sind wir über diese Punkte zumindest informiert. Aber selber im Beet wühlen? Den Duft von frischer Erde in der Nase spüren? Schwitzend die Kartoffel aus dem Boden ziehen? Das junge Unternehmen Die Kooperative eG macht dies nun mitten im Frankfurter Stadtgebiet erlebbar.

Dass die Gründer Christoph Graul und Silas Müller, beide gelernte und studierte Landwirte, sich dem regionalen und biologischen Anbau widmen werden, stand zum Beginn ihres Projektes außer Frage. Ganz besonderer Antrieb ihrer Gründung aber war die Idee, Landwirtschaft solidarisch zu gestalten. Der Kunde, so ihre Version, soll nicht mehr bloß Kunde sein, sondern selber zum Landwirt, Gärtner und Mitgestalter werden dürfen. So wurde Die Kooperative ganz bewusst als Genossenschaft organisiert.

Silas Müller und Christoph Graul /
Die Kooperative eG / Foto: Elke Janning

Die Mitglieder der Kooperative erhalten die Möglichkeit mitzuentscheiden wo, welche und zu welchen Kosten Nahrungsmittel angebaut werden. Damit übernehmen sie Verantwortung für die Produktion der eigenen Lebensmittel und lernen die gesamte Wertschöpfungskette biologisch erzeugter Lebensmittel kennen. Sie können jäten, ackern, pflügen, müssen aber nicht – und erhalten wöchentlich die Ernteerträge zum Mitnehmen nach Hause.

Die aus der Ernte zusammengestellten Gemüsekisten können mittlerweile an 17 Depots in ganz Frankfurt abgeholt werden. Was die Kooperative von anderen Anbietern von Gemüsekisten unterscheidet: ihre Ware ist selbstproduziert. Mit engen Kooperationspartnern aus der Region teilt man sich die Maschinen und Geräte oder tauscht Waren untereinander aus. Zulieferungen aus dem Großhandel gibt es nicht.

Nach mehrjähriger gemeinsamer Standortanalyse haben sich die beiden Gründer für Frankfurt als Gründungsort ihres Unternehmens entschieden. Mit der Übernahme der ehemaligen städtischen Gärtnerei „Bärengarten“ Anfang dieses Jahres, hat Die Kooperative Kapazitäten bis zu 800 Mitglieder zu versorgen. Bereits jetzt gibt es 250 Mitglieder; 20 bis 40 neue Mitglieder kommen jeden Monat hinzu. Neben den Gartenflächen in Oberrad haben Christoph Graul und Silas Müller bereits weitere Höfe und Landwirtschaftsflächen in Frankfurt und naher Umgebung erworben. Damit erhalten und beleben sie nicht nur den urbanen Gemüseanbau, sondern sichern ebenso die oft nachfolgelosen Landwirtschaftsflächen vor der Übernahme durch Umnutzung.

Neu ist das Hühnermobil. Auch hier durften die Mitglieder mitentscheiden und haben sogar die Finanzierung dank Crowdfunding auf die Schultern von vielen verteilen können. Neben den Eiern sollen zukünftig noch Brot, Milch, Saft und selbstgebrautes Bier als Produkte hinzukommen.

Christoph Graul, Silas Müller

Die Kooperative eG

60599 Frankfurt

Offenbacher Landstraße 384

www.diekooperative.de


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