wifoe, 14.05.2009 – Am 13. Mai 2009 verlieh Stadtrat Markus Frank im Kaisersaal des Römers in Anwesenheit von ca. 100 persönlich geladenen Gästen den Frankfurter Gründerpreis 2009. „Die Verleihung des Gründerpreises im Kaisersaal ist eine Premiere und zeigt die Wertschätzung, die die Stadt Frankfurt am Main dem Gründungsgeschehen in der Mainmetropole einräumt,“ würdigt Stadtrat Markus Frank den diesjährigen Veranstaltungsort. Bislang fand diese Feierstunde in der Fachhochschule Frankfurt statt.

Die #fa#Preisträger#fe# sind:
#la#der Literaturverlag Weissbooks GmbH (1. Platz),
#*#der Vespa-Laden „Vespenstich Frankfurt GbR“ (2. Platz),
#*#die Frankfurter Seifenmanufaktur und die Frankfurter Senfgalerie (jeweils 3. Platz).
#le#
„Frankfurt steht im Bundesvergleich bei der Zahl der Unternehmensgründungen bereits ganz weit oben – ein positives Zeichen für die wirtschaftliche Dynamik der Mainmetropole, aber auch für unsere Bemühungen,“ bilanzierte Stadtrat Markus Frank, dem die Verbesserung des Gründungsklimas in Frankfurt am Main ganz besonders am Herzen liegt. Bereits vor knapp 10 Jahren hatte er als Stadtverordneter einen Antrag auf den Weg gebracht, aus dessen Umsetzung der Frankfurter Gründerpreis hervor gegangen ist. Die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für Existenzgründer wird ein Schwerpunkt seiner Arbeit als Wirtschaftsdezernent sein. „Frankfurt am Main wird sich als Stadt der Gründer international profilieren“, so sein Ziel. Gerade in einer Krise würden häufig gute Gründungsideen entwickelt. Es mache Sinn, jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren und sich von den Krisenmeldungen nicht entmutigen zu lassen. Die besonders innovativen und flexiblen Unternehmen, die jetzt die Marktlücken und sich neu ergebenden Chancen erkennen würden, führten später das Feld an.

Der Frankfurter Gründerpreis wird seit 2001 an junge Unternehmen verliehen, die im Vorjahr im Stadtgebiet Frankfurts gegründet wurden. Er ist mit insgesamt 30.000 € dotiert (1. Preis 12.500 €, 2. Preis 10.000 €, 3. Preis 7.500 €; die Preise können geteilt werden). Die Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH organisiert den Wettbewerb und möchte am Beispiel herausragender Gründungen denen Mut machen, die eine eigene Unternehmensgründung planen.

In diesem Jahr haben sich 31 Unternehmen um den Frankfurter Gründerpreis beworben, wobei über 50 % Gründungen von Frauen sind. Mehr als 60 % der Bewerbungen gehen von Einzelpersonen aus. Sie stammen aus den Bereichen Einzelhandel (40 %), Persönliche Dienstleistungen (25 %), Business-to-Business (25 %) und Gastronomie (10 %). Knapp 60 % der Gründungen sind Erstgründungen, alle übrigen Bewerber haben zuvor schon ein- oder mehrmals Unternehmen gegründet.

#fa#Die Preisträger#fe#
Unter den 31 Bewerbungen gab es eine Vielzahl eindrucksvoller Gründungen, sodass der Jury die Auswahl außerordentlich schwer fiel. Der dritte Preis ging an zwei Sieger.

1. Preis 12.500 Euro, geht an die #fa#Weissbooks GmbH#fe#, eine Gründung von Anya Schutzbach und Dr. Rainer Weiss.

Ein kleiner, neuer Literaturverlag in Frankfurt, der auch in Krisenzeiten ökonomisch erfolgreich sein kann? Die Gründer sind überzeugt, und sie konnten 11 weitere Gesellschafter und Investoren gewinnen. Die Stunde der kleinen Verlage habe jetzt geschlagen.
„Wir machen gute, schöne, hochwertige, lesenswerte, unterhaltsame Bücher. Wir sind kleine, wendige Schnellboote. Wir können schnell auf die Anforderungen des Marktes reagieren. Wir operieren in schlanken Strukturen.“ Das Buch werde in der Krise wieder einen neuen Stellenwert erlangen, zumal sich durch die Innovationen im Bereich elektronischer Bücher in dieser Branche neue Märkte und Chancen öffneten. Von der Erfahrung, guten Geschäftsverbindungen und Know-how der Gründer, kombiniert mit einer soliden Kapitaldecke, war die Jury tief beeindruckt und glaubt an den Erfolg des Projekts.

2. Preis 10.000 Euro, geht an die #fa#Vespenstich Frankfurt GbR#fe#, eine Gründung von Christine Maurer und Isabel Zimpel in der Grempstraße 30 in Frankfurt-Bockenheim.

„Kultig unterwegs! Wer einen Hauch von Freiheit braucht, morgendliche Pendler entspannt umkurven will, überall direkt vor die Tür fährt und alles noch mit dem Gefühl von italienischem „Dolce Vita“ verbindet, der braucht eine nostalgische Vespa mit ihrem unverwechselbaren Sound“. Inspiriert von diesem Gedanken reparieren, restaurieren und verkaufen die beiden Gründerinnen seit März 2008 alte, handgeschaltete Vespas der Baujahre 1960 bis 1996 in dem Fachgeschäft „Vespenstich Frankfurt“ in Frankfurt-Bockenheim. Christine Maurer und Isabel Zimpel bieten optimale Kundenbetreuung, ein Höchstmaß an Service und außerdem alles, was Rollerfahrer brauchen, um komplett ausgerüstet direkt mit ihren „neuen“ alten Vespas vom Hof fahren zu können. Einweisung und Fahrtraining gehören genauso zum Angebot, wie gemeinsame Vespatouren für diejenigen, die Lust auf Gesellschaft haben und gemeinsam in kleinen Gruppen über die Landstraßen tuckern möchten. Ihre eigene Umsatzprognose konnten sie schon in 2008 um das Vierfache übertreffen, und der Laden platzt aus allen Nähten.

3. Preis, je 3.750 Euro gehen an
Die #fa#Seifenmanufaktur#fe#, eine Gründung von Karin Huber und Elke Simmel in Frankfurt-Heddernheim, und die #fa#Frankfurter Senfgalerie#fe#, gegründet von Ingrid Sels in der Schweizer Straße 18 in Frankfurt-Sachsenhausen.

Beide Gründungsunternehmen haben die Jury beeindruckt durch das punktgenaue Aufspüren einer Marklücke. Besonders überzeugend fand die Jury die akribische Recherche und die gründliche Vorbereitung, die der professionellen Umsetzung beider Geschäftsideen voraus ging.

Die Seifenmanufaktur gründet ihren Erfolg auf den Vertrieb handgefertigter Seifen und Wellness-Produkte über einen Online-Shop für den Einzel– und Großhandel. Das Produktsortiment umfasst attraktiv verpackte, natürliche Seifen, Badezusätze, Körperpflege-Artikel und Accessoires, dabei etliche Bio-Produkte. Die Online-Kunden sollen sich auf den Seiten der beiden Gründerinnen auf Anhieb wohlfühlen und sich auch beim Internet-Einkauf kompetent beraten und sicher fühlen. Die qualitative Hochwertigkeit wird über die Einhaltung der europäischen Kosmetikverordnung und die Zusammenarbeit mit dem Amt für Veterinärmedizin Frankfurt gewährleistet.

Die Frankfurter Senfgalerie hat weit über 100 verschiedene Senfsorten im Sortiment, überwiegend von deutschen Herstellern, die nach alter Handwerkstradition Senf fertigen. In dekorativer Verpackung werden die Senfsorten sowie Senfpralinen, Senfschokolade, Senfsuppe, Senfnudeln, Senflikör, Senfbadetee und ergänzende Produkte angeboten. Das Ziel, ihren Kunden einen Einkauf in einem schönen Ambiente mit freundlichem Service und kompetenter Beratung zu bieten, hat die Gründerin mit einer außergewöhnlichen, kleinen Erlebniswelt in bester Einkaufslage umgesetzt. Bei Senfverkostungen sowie mittels einem eigens angefertigten Flyer werden die Kunden bei der Senfauswahl umfangreich beraten. Im Mittelpunkt dieser Geschäftsidee steht jedoch nicht nur der Verkauf von Senf, sondern auch die Herstellung neuer Senfsorten, wobei das Erstlingswerk ein Frankfurter Apfelweinsenf ist.

Beide Unternehmen konnten ihre geplanten Nettoumsatz- und Betriebsgewinnzahlen bereits deutlich überschreiten.


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