(wifoe, Frankfurt, 15.03.2010) – Wirtschaftsdezernent Markus Frank und der Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Peter Kania, stellten bei der heutigen Jahrespressekonferenz der Wirtschaftsförderung den Jahresbericht der Gesellschaft für 2009 vor. Mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise betonte Stadtrat Frank die Bedeutung der Unternehmensbetreuung vor Ort. Die mehr als 55.000 Unternehmen bestimmen im Wesentlichen die wirtschaftliche Entwicklung im Stadtgebiet. Sie sorgen mit ihrem Gewerbesteueraufkommen für einen großen Teil der Einnahmen der Stadt. „Vor diesem Hintergrund lag die Verstärkung der Bestandspflege auf der Hand“, so Stadtrat Frank.
In diesem Zusammenhang wurden die bisher 6 Gewerbeberater auf 8 aufgestockt, erläuterte Kania. Die Gewerbeberater tragen als Verwaltungslotsen sehr erfolgreich zur Lösung von Standortproblemen kleiner und mittelständischer Betriebe bei. Das verstärkte Serviceangebot der Wirtschaftsförderung hat gerade in der Wirtschaftskrise an Bedeutung gewonnen, so Markus Frank.

Peter Kania präsentierte die Zahl der in 2009 bearbeiteten Beratungsfälle, in denen die Wirtschaftsförderung Frankfurter Unternehmen bei der Lösung von Standortproblemen unterstützte. Die Zahl, die schon im Vorjahr auf 850 Beratungsfälle gestiegen war, konnte nochmals deutlich gesteigert werden. Für das abgelaufene Geschäftsjahr bilanzierte er 1.014 Beratungsfälle, von denen über zwei Drittel bereits abgeschlossen werden konnten. Die Liste der Probleme reicht von Verkehrs- und behördlichen Genehmigungsfragen über Immobilienanfragen bis hin zu Existenzgründungsfragen.

Neben dem zentralen Bereich der Bestandspflege nannten Frank und Kania besonders die Bestandsentwicklung und die strukturpolitischen Entwicklungsprojekte als wichtige Handlungsfelder der Wirtschaftsförderung. Zur Bestandsentwicklung zählen die Förderung von Existenzgründungen und die Neuansiedlung von Unternehmen.

Zwei Projekte von „herausragender Bedeutung“ so Frank, wurden von den Wirtschaftsförderern in 2009 mit dem Ziel auf den Weg gebracht, Frankfurts Ruf als Gründerstadt auszubauen: Zum einen das neue „MAINRAUM – Gründerzentrum Kreativwirtschaft“, zum anderen der „Frankfurter Gründerfonds“, mit dessen Start Frank in diesem Frühjahr rechnet. Für das Gründerzentrum Kreativwirtschaft in der Ostbahnhofstraße 15 wurde ein Gebäudekomplex entsprechend umgebaut, mit der Auswahl von Mietinteressenten wurde in den letzten Tagen begonnen. Damit steht den Mietern günstiger Mietraum und die Unterstützung der Wirtschaftsförderung in der Gründungsphase zur Verfügung. Angesprochen sind vorrangig Unternehmen aus den Kreativwirtschaftsbereichen Games, Digitale Welten und Design. Mit dem Frankfurter Gründerfonds werden in 2010 und 2011 insgesamt 1,5 Millionen Euro für die Finanzierung von Gründungen zur Verfügung stehen.

Als bedeutendes strukturpolitisches Entwicklungsprojekt, das in der Pipeline ist, nannte Kania das House of Logistics & Mobility (HoLM), dessen Geschäftsstelle vor einem Jahr eröffnet wurde und das Frankfurts Position als europäisches Kompetenzzentrum für Logistik weiter ausbauen wird. Die Wirtschaftsförderung ist bei der Realisierung dieses Projektes des Landes, der Stadt, der vier Hochschulen und mehrerer Unternehmen mit personellen und finanziellen Ressourcen beteiligt. Ein ergänzender Baustein in diesem Projekt ist die Aufnahme Frankfurts in den von der Bundesregierung ausgeschriebenen Förderschwerpunkt „Modellregion Elektromobilität“. Die Region FrankfurtRheinMain hatte sich mit ihrem Projekt ZEBRA (Zero Emission Best Practice Rhein Main Area) beworben und wurde aus 130 Bewerbungen als eine der acht Modellregionen ausgewählt. Die Wirtschaftsförderung Frankfurt wurde dezernatsübergreifend als federführende Stelle eingesetzt.

Bei den Ansiedlungen hat sich Frankfurt auf ausländische Unternehmen konzentriert. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage konnte die Wirtschaftsförderung 31 Unternehmen in Frankfurt ansiedeln, im Vorjahr waren es 21. Dass die Frankfurter Wirtschaftsförderung genauso viele Firmen angesiedelt hat wie die regionale Standortmarketing-Gesellschaft in der ganzen Region, sei reiner Zufall, erklärte Kania. Die Arbeit beider Organisationen ergänze sich zum Vorteil beider.
Die Betreuung der bereits ansässigen internationalen Business Communities wurde verstärkt. Sie sind die natürlichen Botschafter Frankfurts und zugleich wichtige Informationsquelle für die Entwicklungen in ihrem Herkunftsland, so Kania. Der Service der Wirtschaftsförderung reicht hier von der Begleitung zu Behörden bis hin zur Immobiliensuche.

Frank und Kania zeigten sich zuversichtlich, dass Frankfurt, aufgrund der vielfältigen Wirtschaftsstruktur und der ständigen Weiterentwicklung der Infrastrukturqualitäten, gut für die Zukunft gerüstet ist.

Den Jahresbericht finden sie im rechten Download Kasten.


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