(pia, 17.03.2010) – Im Getreidesilo lagern 22.000 Tonnen Braugerste, im Aktenlager sind in hierfür speziell konzipierten Archiven die Unterlagen renommierter Kunden untergebracht und von Hustensaft über Aktivkohle für Klimaanlagen bis hin zu Parkett speditiert der Logistikexperte Wincanton alles, was einen Wirtschaftsstandort kennzeichnet.

Wie vielfältig Logistik sein kann, davon machte sich Wirtschaftsdezernent Markus Frank dieser Tage ein Bild. Bei einem Besuch bei Wincanton im Frankfurter Osthafen gewann er einen Einblick in das variantenreiche Dienstleistungsangebot des Unternehmens: Lager- und Containerlogistik, Speditionsbetrieb und Kontraktlogistik. Allein in Deutschland hat sich Wincanton mit 4.000 Mitarbeitern und 78 Standorten seit ihrer Gründung vor 100 Jahren zu einem internationalen Marktführer der Logistikbranche entwickelt. Ein eigenes Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) mit 25 Lokomotiven, eine fest eingesetzte Flotte von 60 modernen Binnenschiffen ergänzen die stattliche LKW-Flotte und die Containerterminals des Unternehmens.

„Logistik ist eine wichtige Schlüsselbranche der Frankfurter Wirtschaft,“ stellt Stadtrat Markus Frank fest. „Unternehmen wie Wincanton prägen das Bild dieser Branche durch ihre Vielfalt und Kompetenz ganz maßgeblich und tragen zum Wirtschaftswachstum des Standortes bei.“

„Frankfurt ist einer von 23 Standorten, an denen wir die einzelnen Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße verknüpfen“, erläutert Dr. Wolfgang Hönemann, Geschäftsführer des Geschäftsbereiches Intermodal der Wincanton GmbH. Mit einem geplanten Investitionsvolumen von mehreren Millionen Euro soll der Standort in den nächsten Jahren weiter aufgewertet und erweitert werden. „Wir beabsichtigen, unser Containerterminal hier als leistungsstrake Drehscheibe für die Region sukzessive auszubauen.“

Niederlassungsleiter Christian Eichmeier stellt die Pläne vor: „Durch die zusätzliche Anmietung von Nachbarflächen können wir unser 24.000 Quadratmeter großes Containerterminal erweitern. Die dadurch mögliche Trennung von Bahn- und Schifflogistik ermöglicht uns eine deutliche Steigerung der Umschlagkapazität auf unserem Gelände im Osthafen und stärkt Frankfurt als umweltverträgliche Drehscheibe.“ Auch wenn im vergangenen Jahr das Containerumschlagsvolumen wirtschaftlich bedingt signifikant gesunken ist, sind sich Dr. Wolfgang Hönemann und Christian Eichmeier einig in der Einschätzung, dass der Containerverkehr grundsätzlich weiter wachsen wird, aber die Produktivität durch zukünftige Kapazitätsengpässe am Standort aufgrund des benötigten Flächenbedarfs schwierig zu steigern ist.

Willy Korf von der GFH Gemeinschaft der Frankfurter Hafenanlieger weist in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit hin, den Frankfurter Hafen als bedeutenden Wirtschaftsfaktor langfristig zu sichern. Viele Hafenanlieger stünden wie Wincanton vor hohen Investitionsentscheidungen und benötigen dazu die Sicherheit, dass der Hafen im Hinblick auf Wohn- und Büronutzungen im Umfeld auch dauerhaft eine Zukunft habe. Wirtschaftsdezernent Markus Frank unterstützt zusammen mit seinem Kollegen Hafendezernent Volker Stein dieses Anliegen. Erst kürzlich hatten beide die Initiative für ein ressortübergreifendes Hafengespräch und ein Gutachten über das Wertschöpfungspotenzial der Frankfurter Hafenwirtschaft ergriffen.


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